High-Tech und HandarbeitIWC eröffnet neuen Superbau für Luxus-Uhren
Der Hersteller von Luxus-Zeitmessern zeigt seine neuen Werkhallen. Den Prunkbau hat sich IWC 42 Millionen Franken kosten lassen.
IWC eröffnet in Schaffhausen an einem neuen Standort ein neues Manufakturzentrum. Damit setzt sich der Hersteller von Luxusuhren ein Denkmal zum 150-Jahr-Jubiläum. Der 42 Millionen Franken teure Bau vereint erstmals in der Geschichte von IWC Hightech und Handwerkskunst unter einem Dach. Rund 230 Mitarbeiter arbeiten im neuen Werk.
Laut Medienmitteilung von IWC sei nun die ganze Wertschöpfung vom Rohmaterial über das einzelne Werkteil bis hin zum fertigen Uhrenwerk auf einem Stockwerk in einer logischen Reihenfolge angeordnet. Im 139 Meter langen und 62 Meter breiten Gebäude können ebenfalls Besucher die Fertigung der Zeitmesser beobachten. Derzeit werkeln rund 230 Mitarbeiter auf einer Fläche von 13'500 Quadratmetern.
Von Auge kaum sichtbar
Gleich hinter der neun Meter hohen Eingangslobby befindet sich die Werkhalle, in der rund 1500 unterschiedliche Uhrenteile vollständig automatisiert produziert werden. Hergestellt werden komplexe Bauteile wie Werkplatten oder Brücken, aber auch Kleinteile wie Schalthebel, Federn oder Rastelemente. Gewisse Teile sind so klein, dass sie von blossem Auge kaum zu sehen sind.
Weil in mechanischen Uhren Hunderte Einzelteile stecken, die pausenlos drehen und schalten, muss die Präzision bei der Fertigung extrem hoch sein. «Eine Werkplatte für das Kaliber 52 etwa muss nach dem Fräsprozess rund 400 Geometriemerkmale aufweisen und mit minimalen Toleranzen im Bereich von wenigen Tausendstelmillimetern produziert werden», sagt IWC-Manager Andreas Voll. Daher seien die meisten Bearbeitungsschritte in der Werkteilfertigung automatisiert. Nur computergesteuerte Dreh- und Fräszentren seien in der Lage, diese Teile in der geforderten Qualität herzustellen.
Überdruck sorgt für saubere Luft
In einer nächsten Halle werden die Uhrenteile per Handarbeit zusammengebaut. Roboter oder Maschinen gibt es hier nicht. Da bereits kleinste Mengen Staub oder Schmutz die Uhren zum Stottern bringen können, findet die Montage in einer sogenannten Sauberraum-Atmosphäre statt. Dabei herrschen ähnliche Bedingungen wie bei der Herstellung von Computerchips. Ein Überdruck sorgt dafür, dass möglichst wenig Staubpartikel eindringen können.
IWC gehört seit dem Jahr 2000 dem Schweizer Luxusgüter-Konzern Richemont. Seit April 2017 ist Christoph Grainger-Herr der neue Chef von IWC. Sein Vorgänger Georges Kern trat nach 15 Jahren ab.
In Kürze folgt ein Video-Rundgang durch das neue Werk sowie ein Interview mit IWC-Chef Christoph Grainger-Herr.
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