Lohnbuch 2018So viel verdient die Schweiz
Das Lohnbuch 2018 zeigt, in welchen Berufen man dieses Jahr besonders viel oder wenig verdient. Der Lohneinbruch bei Taxifahrern ist frappant.
Wollen Sie wissen, wie viel Ihre Freunde verdienen, ohne sie direkt darauf ansprechen zu müssen? Das neu erschienene Lohnbuch 2018 kann dabei helfen. Der fast 1000-seitige Wälzer gibt Aufschluss über die Mindestlöhne von 9600 Berufen in der Schweiz. In der Bildstrecke sehen Sie eine Auswahl von 51 Berufen und deren Löhne.
An der Spitze sind die Leiter diplomatischer Missionen – ein Missionschef am Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten verdient laut Lohnbuch mindestens 13'555 Franken pro Monat. Den Diplomaten folgen Flugverkehrsleiter und Chefärzte mit 13'106 beziehungsweise 12'888 Franken.
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Niederigster Mindestlohn: Taxifahrer
Ganz unten im Vergleich stehen Taxifahrer. Ihr monatlicher Mindestlohn beträgt 3200 Franken – und zwar ab dem zweiten Anstellungsjahr. Seit 2006 ist dieser Lohn um über 15 Prozent gesunken. Immerhin beinhaltet er keine etwaige Umsatzbeteiligung.
Der Mindestlohn liegt nicht nur bei Taxifahrern unter der oft diskutierten Marke von 4000 Franken. So erhalten unter anderem Unterhaltsreiniger (3422 Franken), Tierpfleger (3500 Franken) und Landwirte (3800 Franken) verhältnismässig niedrige Löhne.
Lehrer verdienen mehr
Wachstum verzeichnen vor allem Berufe, die 2006 die tiefsten Löhne hatten. Wer für den Staat oder in einer staatlich dominierten Branche arbeitet, dürfte sich ebenfalls über ein verhältnismässig grosses Lohnwachstum freuen. Bei Primarschullehrern stieg der Mindestlohn in den letzten zwölf Jahren um 36,4 Prozent, ein überdurchschnittlich grosser Zuwachs. Ähnlich wie bei Lehrern sieht es bei Pflegeberufen aus.
Das Lohnbuch wird vom Amt für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Zürich herausgegeben. Um möglichst genaue Daten zu ermitteln, arbeitet Autor Jean-Marc Jung das ganze Jahr daran, wie er zu 20 Minuten sagt. Besonders intensiv sei die Arbeit während des Lohnherbsts. Jung sammelt für das Buch ausser Mindestlöhnen auch statistische Löhne und Empfehlungen.
«Wie eine Statue»
Wenn das riesige Lohnbuch mal fertig sei, sei das ein wunderbares Gefühl, sagt Jung: «Es ist, wie wenn ein Bildhauer seine Statue fertig hat und sie auf der Piazza della Signoria in Florenz aufstellen kann.»
Wird der Autor bei seiner Arbeit auch mal neidisch, wenn er sieht, wie viel man in der Schweiz mit bestimmten Berufen verdient? Jung verneint – er nehme es analytisch. «Wenn Spezialisten gut verdienen, sollen die das», sagt der Lohnexperte.
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