E-ZigaretteJetzt kommt Juul in die Schweiz
Der E-Zigaretten-Hersteller Juul steht kurz vor dem Markteintritt in die Schweiz. Chef wird ein Topmanager.
Der US-E-Zigaretten-Hersteller Juul kommt in die Schweiz. Details dazu soll es in den nächsten Tagen geben. Zwar will Juul dies noch nicht bestätigen, doch laut einem Bericht der «Handelszeitung» steht der Länderchef für die Schweiz schon fest: Jonathan Green übernimmt die Leitung für den hiesigen Markt. Er war vormals Länderchef der Novartis-Tochter Alcon und ehemaliger Manager bei Vitra, Sonova und Migros. Auch auf Greens Linkedin-Profil ist seine neue Position bei Juul schon aufgeführt.
Einfach wird der Markteintritt für Juul in der Schweiz wahrscheinlich nicht. Die E-Zigarette steht wegen ihrer erhöhten Suchtgefahr bei Jugendlichen in der Kritik. In den USA spricht die Gesundheitsbehörde FDA bereits von einer «Epidemie». Die FDA hat umfassende Verkaufsbeschränkungen angekündigt.
Um die Regelung von E-Zigaretten in der Schweiz sorgt sich auch der Gesetzgeber. Ein neues Tabakproduktegesetz ist in der Vernehmlassung. Mitte 2022 soll es in Kraft treten. Juul teilte mit, man wolle mit den Regulierungsbehörden kooperieren.
Erhöhter Nikotingehalt
Für Markus Meury, Mediensprecher von Sucht Schweiz, liegt das hohe Abhängigkeitspotenzial von Juul darin begründet, dass eine Kapsel in den USA so viel Nikotin enthält wie ein ganzes Päckchen Zigaretten. Zudem werde das Nikotin in Form von Nikotinsalzen beigefügt, die deutlich stärker und schneller wirkten als die Nikotinextrakte in herkömmlichen E-Zigaretten.
Laut Meury wird bei einem Markteintritt in der Schweiz wohl die europäische Regulierung zur Anwendung kommen, die das Nikotin auf 20 Milligramm pro Milliliter limitiert. Dies bedeute aber immer noch das ganze Nikotin von 6 bis 7 Zigaretten pro Kapsel, so Meury. «Die Abhängigkeit wird deshalb auch erheblich sein.»