Importiertes Wasser ärgert Konsumenten

Aktualisiert

«Brauchen wir das?»Importiertes Wasser ärgert Konsumenten

Ein Sturm im Wasserglas: Weil Coop Mineralwasser aus Norwegen verkauft, erntet der Detailhändler Kritik.

von
miw

Abgefüllt in designte Glasflaschen und ein stattlicher Preis von über sechs Franken pro Liter: Das norwegische Mineralwasser der Marke Voss steht für Luxus. Das bis nach Hollywood bekannte Getränk aus Skandinavien wird auch in die Schweiz importiert. Der Detailhändler Coop führt das Edelwasser Voss in seinem Sortiment.

Doch das ausländische Produkt sorgt hierzulande für Unmut. «Brauchen wir dieses Wasser bei uns wirklich?» fragt sich ein Facebook-Nutzer in einem öffentlichen Beitrag. In der Schweiz gebe es schliesslich qualitativ hochwertiges Wasser direkt ab dem Hahn. Trinkwasser aus rund 2000 Kilometer Entfernung anzukarren, findet er somit fraglich. Viele Kommentarschreiber stimmen ihm zu, der Beitrag wird derzeit im Internet rege geteilt.

Fast die Hälfte an Mineral wird importiert

Im vergangenen Jahr wurde hierzulande knapp die Hälfte (43 Prozent) des Mineralwassers im Ausland eingekauft: Von insgesamt 973 Millionen Litern, die jährlich in der Schweiz konsumiert werden, stammen so lediglich 560 Millionen Liter von Schweizer Lieferanten.

Wahlfreiheit für Coop-Kunden

Dies verschlechtert die Ökobilanz, wie Recherchen des Geografischen Instituts der Uni Bern zeigen. Nur schon der Erdölverbrauch ist bei importiertem Mineralwasser deutlich höher. Während für einen Liter Mineralwasser in der Schweiz 1,5 Deziliter Erdöl aufgewendet werden müssen, werden pro importierten Liter 3,1 Deziliter Erdöl verbraucht.

Wieso importiert Coop dennoch norwegisches Mineralwasser? «Als Vollsortimenter wollen wir unseren Kundinnen und Kunden die Wahlfreiheit bieten, weshalb wir neben ‹heimischem› Mineralwasser auch beliebte ausländische Markenprodukte führen», sagt Coop-Sprecherin Andrea Bergmann. Dazu gehören nebst Voss auch die bekannteren ausländischen Marken wie Evian und San Pellegrino. Bergmann relativiert zudem: «Der Grossteil unserer Mineralwasser stammt aus der Schweiz, primär aus unseren eigenen Quellen im Wallis.»

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