Zalando testet CO2-Abgabe für Päckli

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Emissionen kompensierenZalando testet CO2-Abgabe für Päckli

Der Modehändler Zalando will eine klimaneutrale Lieferoption für 10 Rappen einführen. Der Test läuft bereits.

von
R. Knecht
Einige Kunden sehen bei der Bestellung auf Zalando neu eine Option, mit der sie den CO2-Ausstoss der Lieferung kompensieren können.
«Wir prüfen derzeit die Möglichkeit, im Checkout-Prozess klimaneutrale Lieferungen anzubieten», bestätigt Zalando-Sprecherin Sandra Burghardt.
Die Option wird bereits bei einigen Bestellungen angezeigt. Im Test lautet der Kompensationsbetrag 10 Rappen. Bei einem durchschnittlichen Ausstoss von 500 Gramm CO2 pro Päckli entspricht das 200 Franken pro Tonne CO2.
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Einige Kunden sehen bei der Bestellung auf Zalando neu eine Option, mit der sie den CO2-Ausstoss der Lieferung kompensieren können.

20 Minuten/rkn

Ein Zalando-Päkli verursacht im Schnitt 500 Gramm CO2-Emissionen. Umweltbewusste Kunden können diese Emissionen künftig direkt im Shop des Onlinehändlers kompensieren. Zumindest testet Zalando ein solches Feature, wie das deutsche Unternehmen auf Anfrage von 20 Minuten bestätigt.

«Wir prüfen derzeit die Möglichkeit, im Checkout-Prozess klimaneutrale Lieferungen anzubieten», sagt Sprecherin Sandra Burghardt zu 20 Minuten. Damit könnten Kunden des Modehändlers die CO2-Emissionen ausgleichen, die durch den Transport ihrer Bestellungen entstehen.

Weniger Angriffsfläche

Die klimaneutrale Lieferoption hält Michel Rahm, Experte für Konsumgüter am Marktforschungsinstitut GfK, für einen strategisch sinnvollen Schritt. Zalando biete so künftig weniger Angriffsfläche, was den CO2-Ausstoss betrifft. Es sei etwa weniger wahrscheinlich, dass umweltbewusste Kunden auf Social Media einen Shitstorm wegen der Klimabelastung auslösen: «Diese Gefahr besteht – gerade bei Zalando, wo viel hin- und zurückgeschickt wird», sagt Rahm zu 20 Minuten.

Die Option wird bereits bei einigen Bestellungen angezeigt (wie das aussieht, sehen Sie in der Bildstrecke oben). Allerdings ist das Feature mit dem Hinweis versehen, dass die CO2-Kompensation zurzeit noch nicht verfügbar sei. Selbst wenn man die Option beim Kauf auswählt, wird der Kompensationsbetrag also doch nicht abgerechnet. Die Zalando-Sprecherin erklärt, es handle sich nur um einen Test.

200 Franken pro Tonne CO2

Im Test lautet der Kompensationsbetrag 10 Rappen. Bei einem durchschnittlichen Ausstoss von 500 Gramm CO2 pro Päckli entspricht das 200 Franken pro Tonne CO2. Zum Vergleich: Umweltorganisationen wie Mercy Corps rechnen mit rund 10 Franken pro Tonne.

Michel Rahm von der GfK glaubt, dass Kunden bereit sein dürften, 10 Rappen für den Klimaschutz zu bezahlen – auch wenn der Betrag verhältnismässig hoch ist: «Kein einziger Kunde rechnet den Betrag pro Tonne aus und vergleicht.»

Ziel des Tests ist laut Zalando, herauszufinden, ob der Ansatz bei den Kunden ankommt. Ob die klimaneutrale Lieferung dann definitiv komme, sei abhängig davon, wie die Kunden auf den Test reagieren. Sollte Zalando das Projekt weiterverfolgen, plane das Unternehmen, die Einnahmen aus der CO2-Abgabe in Aufforstungsprojekte zu investieren.

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