Freiwillige RetterWenn das Island-Abenteuer böse endet
Die spektakuläre Natur lockt immer mehr Touristen nach Island. Geraten sie in Gefahr, sind sie auf die Hilfe dieser ungewöhnlichen Rettungsorganisation angewiesen.
Der Satz «Wenn dir das Wetter nicht gefällt, warte einen Augenblick» ist typisch für Island. So faszinierend die Natur auf der zweitgrössten Insel Europas ist, so unberechenbar ist sie auch. Wo am Morgen noch die Sonne scheint, kann am Nachmittag ein heftiger Sturm aufziehen. Eine Begebenheit, die viele Leute unterschätzen, wenn sie zu einem Abenteuer aufbrechen.
Geht jemand im Nebel oder Schneesturm verloren, kann das schnell böse enden: Menschen werden von Lawinen überrascht, betreten aus Versehen die Hauptstrasse oder fallen in Gletscherspalten. Das passiere sowohl Einheimischen als auch Touristen, aber ganz genau will es Helena nicht sagen: «Wir fragen nicht nach der Nationalität, wenn wir jemanden retten.»
4000 Freiwillige
Helena arbeitet für die Icelandic Association for Search & Rescue (ICE-SAR). Die isländische Such- und Rettungsorganisation ist zuständig für Luft-, Land- und Wasserrettung. Das Aussergewöhnliche an ihr ist, dass sie nur aus Freiwilligen besteht. Island verfügt zwar über Küstenwache und Polizei, jedoch über keine Armee. Es sind Bäcker, Studenten, Verkäufer – bis zu einem Notruf: Dann lassen sie alles stehen und liegen und eilen zu Hilfe.
4000 Menschen engagieren sich ehrenamtlich und sind in rund 100 Rescue-Teams über das ganze Land verteilt, ein grosser Teil im Grossraum Reykjavik, wo zwei Drittel der Isländer wohnen. Um Mitglied bei der ICE-SAR zu werden, ist ein 18-monatiges Training nötig und man muss Isländisch beherrschen. Man kann sich in einem Spezialgebiet schulen lassen, wie Katastrophenschutz, Luft-, Berg-, Wasser- oder Seenotrettung.
Elfen, Lohngleichheit oder Alkoholsteuer: Das ist Island.
Quelle: Youtube / Slysavarnafélagið Landsbjörg
Dass Menschen vermisst werden oder sich nicht mehr aus eigener Kraft retten können, passiert häufiger, als man denkt. 2017 erhielt die ICE-SAR über 1000 Notrufe, etwa 150 davon betrafen eine lebensgefährliche Situation. Wer eine individuelle Reise in unbewohnte Gebiete plant, kann seine Route online mit der ICE-SAR teilen und sich tracken lassen. Wenn die Reisenden die Destination nicht zur vorgesehenen Zeit erreichen, rückt die Such- und Rettungsorganisation aus.
Island ist in den vergangenen Jahren zu einer Trenddestination geworden, seit 2010 hat sich die Zahl der Touristen verfünffacht. Die meisten besuchen die sogenannte Insel aus Feuer und Eis wegen der spektakulären Natur, den Vulkanen, Gletschern, Eisbergen und Wasserfällen. Die Arbeit der Freiwilligen von ICE-SAR ist deshalb nötiger denn je.
Reiseinformationen
Island liegt unmittelbar unter dem Polarkreis im Atlantik, weit vor der Küste Norwegens. Die beliebteste Reisezeit sind die Monate Juni, Juli und August mit durchschnittlichen Tagestemperaturen von 12 bis 15 Grad. Die besten Chancen, die Nordlichter zu sehen, hat man allerdings in den Wintermonaten.
Iceland Air fliegt ab Zürich direkt nach Reykjavik.
Diese Reise wurde ermöglicht von der Schweizer Uhrenmarke Luminox, dem exklusiven Partner der isländischen ICE-SAR.