«Jimmy Jump» schlägt beim ESC zu

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Bühne gestürmt«Jimmy Jump» schlägt beim ESC zu

Während Spaniens Sänger trällerte, sprang plötzlich «Jimmy Jump», berühmt-berüchtigter spanischer Flitzer, auf die Bühne in Oslo und mischte sich unter die Gruppe. Das hat Folgen.

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Der Spanier Jaume Marquet alias «Jimmy Jump» hatte ein Publikum von mehr als 100 Millionen TV-Zuschauer auf sicher, als er die Bühne in Oslo stürmte und die Performance des spanischen Sängers Daniel Diges störte. Er tanzte kurz mit seinem Landsmann mit. Dann drängten ihn Sicherheitsleute von der Bühne. Diges sagte zu der Störung: «Ich war verwirrt und hatte Angst, dass er eine Waffe hatte.» Er kritisierte, dass die Sicherheitsleute schneller eingreifen müssten. Er durfte seinen Gaukler-Beitrag «Algo pequeñito» am Ende wiederholen. Genützt hats nichts; er wurde nur 15.

Ein Wiederholungstäter

Der bekleidete Flitzer Jaume Marquet ist kein unbeschriebenes Blatt. Der 36-Jährige aus Sabadell aus Barcelona hat bisher vor allem Sportanlässe gestört. So gelangte er 2004 im Finale der Fussball-EM zwischen Griechenland und Portugal auf das Spielfeld, warf Luis Figo eine Fahne des FC Barcelona vor die Füsse und legte sich dann ins Tor. Marquet protestierte so gegen den Wechsel Figos von seinem Lieblingsverein zum Erzrivalen Real Madrid.

Auch bei der EM 2008 war Marquet präsent. Damals lief er während dem Spiel Deutschland-Türkei mit einem T-Shirt über den Rasen, das die Aufschrift «Tibet is not China» trug. Und 2009 bei den French Open in Paris versuchte er, Roger Federer eine «barretina» aufzusetzen. Diese typische rote Wollmütze aus Katalonien ist Marquets Markenzeichen. Er trug sie auch bei seiner Aktion in Oslo. Ebenso typisch ist ein T-Shirt - oft mit politischem Slogan. In Oslo warb Marquet nur in eigener Sache: Auf dem Shirt prangte sein Künstlername.

Den Störauftritt am ESC hat «Jimmy Jump» einer spanischen Zeitung zufolge bereits vor Wochen im Internet angekündigt. Er muss für seinen Eurovisions-Auftritt vermutlich umgerechnet 150 bis 200 Franken Busse zahlen, wie ein norwegischer Polizeisprecher in Sandvika sagte. Naja, er wirds verkraften bei so viel Aufmerksamkeit.

(Video: YouTube)

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