SolidaritätswelleSchweizer gaben 51 Millionen für Haiti
Einen Monat nach dem verheerenden Erdbeben auf Haiti sind bei der Glückskette insgesamt 51,3 Millionen Franken eingegangen. Das ist das drittbeste Sammelergebnis in der Geschichte der Stiftung.
Alleine am nationalen Sammeltag vom 22. Januar waren 20 Millionen Franken für das Katastrophengebiet in der Karibik versprochen worden. Diese Spendenzusagen wurden seither mehr als verdoppelt.
Nur für die Opfer des Tsunami in Asien 2004 (227 Millionen Franken) und der Unwetter in der Schweiz im Jahr 2000 (74 Millionen Franken) habe die Schweizer Bevölkerung mehr Geld gespendet, teilte die Glückskette am Dienstag mit.
Die Gelder der Glückskette werden für die Arbeit von 16 Partnerhilfswerken in Haiti eingesetzt. In Anbetracht der hohen Zahl der Betroffenen und des Ausmasses der Schäden wird der Wiederaufbau laut den Helfern Monate und Jahre dauern.
Milliardenhilfe aus der ganzen Welt
Auch international zeigten sich die Menschen solidarisch: Haiti kann mit mehr als drei Milliarden Dollar von der internationalen Gemeinschaft rechnen, teilte die UNO am Dienstag mit. Zwei Milliarden wurden bereits überwiesen, dazu kommen Zusagen in Höhe von einer Milliarde.
Einzelpersonen, Unternehmen und Organisationen haben 929 Millionen Dollar gespendet oder zumindest versprochen, wie das UNO-Büro für humanitäre Angelegenheiten in Genf mitteilte. Auf dem zweiten Platz folgen die USA mit fast 600 Millionen, dahinter die EU-Kommission mit 170, Kanada mit 81 und Japan mit 70 Millionen. Die Schweiz folgt bei den Geberländern auf Platz 16 mit einem Betrag von fast zehn Millionen Franken.
Haiti war am 12. Januar von einem schweren Erdbeben heimgesucht worden, bei dem mindestens 217 000 Menschen starben. Nach Schätzung der UNO sind von insgesamt neun Millionen Haitianern derzeit etwa 1,2 Millionen obdachlos. Angesichts der bevorstehenden Regenzeit befürchten internationale Hilfsorganisationen eine Verschlimmerung der humanitären Lage. (sda)