Tränen für Hochstapler vergossen
Eine rätselhafte Todesanzeige mit Doppelnamen brachte die
unglaubliche Story eines sehr erfolgreichen Heiratsschwindlers zu Tage – und zeigt: Liebe macht blind.
Die Geschichte des Hochstaplers ins Rollen gebracht hat am Sonntag die 57-jährige Freundin des Verstorbenen, indem sie eine Todesanzeige «in memoriam Marco Stutz (respektive Marco Felix)» aufgab. Damit erhoffte sie sich Kontakte zu Bekannten und Verwandten.
Mit Erfolg: Postwendend meldete sich eine Dame aus Zofingen und eine aus Bern. Letztere gab an, die Noch-Ehefrau von Marco (58) zu sein. Beide Frauen sind stinksauer und gingen laut «Aargauer Zeitung» zivil- und strafrechtlich gegen den kettenrauchenden Marco vor. Grund: Er gaukelte ihnen Liebe vor und prellte sie um sechsstellige Geldbeträge.
Die 57-Jährige, die Marco tot in ihrem Badezimmer aufgefunden und geglaubt hatte, ihr sei ein echter Lebenspartner weggestorben, hat nun auch erkannt: «Es war alles nur Schmach.» Auf die Frage, ob auch sie finanziell geschädigt worden sei, wollte sie nicht antworten.
Über das Phantom Marco, der sich in Zofingen und Zürich als Tierarzt und Finanzberater ausgab, ist laut Polizei so viel gesichert: Geboren wurde er als Marco Felix. Den Namen Stutz legte er sich bei seiner (wahrscheinlich) sechsten Ehe zu. Am vergangenen Freitag starb er in Wien.