Bü… Bü… BündnerfleischHalb Europa lacht mit Merz
Kurz vor seinem Rücktritt wird Bundesrat Hans-Rudolf Merz zum Internetstar. Sein Lachanfall im Parlament sorgt von Hamburg bis nach Wien für Heiterkeit.
Laut Kommentatoren, der lustigste Moment der Schweizer Politikgeschichte».
Für die deutsche «Bild» ist es der Beweis, dass Politik lustig sein kann. Für «heute.at» der lustigste Moment der Schweizer Politikgeschichte. Nicht nur in der Schweiz, im ganzen deutschsprachigen Raum verbreitet sich das Video des kichernden Finanzministers wie ein Lauffeuer. Bei «Spiegel Online» ist es das meistgeschaute Video. Bei «bild.de» rangiert es an zweiter Stelle. Die Leser bewerteten es mit fünf von fünf Sternen.
Auf dem Videoportal «YouTube» erreichte der Clip, bei dem Merz beim Verlesen einer Antwort der Eidgenössischen Zollverwaltung zum Import von gewürztem Fleisch «Bü… Bü… Bündnerfleisch!» herausprustet, bis Freitag rund eine Million Klicks. Dasselbe Video mit englischem Titel wurde über 20 000-mal angeschaut. Den Rap, der aus Merz' Lachanfall zusammengeschnitten wurde, klickten rund 50 000 User an.
Die Popularität des Videos tut aber nicht nur dem angekratzten Image des freisinnigen Bundesrats gut, der vor allem während seines Präsidialjahres wegen der Libyen- und der UBS-Affäre harte Kritik einstecken musste. Findige Werber haben den Lachanfall bereits für sich entdeckt.
Merz wird zum Werbeträger
Neben Graubünden Ferien und dem Verband Bündner Fleischfabrikanten (VBF), die am Mittwoch Bündnerfleisch-Packungen mit Merz' Konterfei verteilten, wirbt der Discounter Denner direkt mit dem Video des Magistraten. Der Slogan: «Noch-Bundesrat Merz wirbt für unkomplizierte Angebote.»