Baby weggewiesenPfusch-Vorwürfe gegen Spital Wil
Die Leitung des kantonalen Spitals Wil wehrt sich gegen Vorwürfe, im Falle eines kranken Säuglings Fehler begangen zu haben. Das Kleinkind leidet an einer Lungenentzündung, ist aber ausser Lebensgefahr.
Spitaldirektor René Fiechter nahm am Donnerstag zu Medienberichten Stellung, wonach das Spital Wil die betroffenen Eltern ohne Augenschein durch einen Arzt weitergewiesen hätten. Die junge Mutter war mit ihrem eine Woche alten Kind am Montag in die Notfallstation des Spitals Wil gekommen.
Der Säugling war zuvor schon von einer Kinderärztin beurteilt worden. Die Mutter war in Sorge, weil ihr Säugling einen schweren Atem hatte. In der Notfallabteilung hatte eine Pflegefachfrau mit einer Zusatzausbildung in Kinderintensivpflege Dienst.
Nach telefonischer Rücksprache mit dem diensthabenden Assistenzarzt riet sie der Mutter unter Angabe von Telefonnummer und Adresse, das Ostschweizer Kinderspital in St. Gallen aufzusuchen.
Lungenentzündung
Dort meldeten sich Mutter und Kind am nächsten Tag. Das Kind wurde, weil sein Zustand gemäss den Kinderärzten stabil war, zuerst auf der normalen Station aufgenommen. Nach einem Tag verschlechterte sich der Zustand des Kinds; es musste mit einer Lungenentzündung auf die Intensivstation gebracht werden.
Wie an der Medienkonferenz in Wil gesagt wurde, geht es dem Kind wieder besser; es ist ausser Lebensgefahr, sein Zustand ist stabil. Wie das Spital Wil mitteilte, hatte das Kind bei seiner Ankunft auf dem Notfall die Symptome eines banalen Schnupfens. Erst später habe sich der Zustand des Kinds verschlechtert.
Hätte der diensthabende Notarzt das Kind persönlich untersucht, hätte er es ebenfalls nach St. Gallen verwiesen, betonte Fiechter. Margrit Kessler, Präsidentin von Patientenschutz Schweiz sagte gegenüber der SDA, dass der Arzt sich das Kind nicht einmal angeschaut habe, sei «inakzeptabel». (sda)