Globaler KlimawandelAntarktis wärmer als bislang angenommen
Am Südpol ist es nicht mehr so kalt, wie man bisher angenommen hat. Denn Forscher unterschätzten offenbar, wie stark sich der Kontinent am Südpol aufgrund des globalen Klimawandels erwärmt.
Wenn Sommer herrscht am Südpol, so wie jetzt, beobachten Polarforscher seit Jahren die grossen Eisschelfe am Rand des Kontinents, um zu sehen, ob Platten von der Grösse ganzer Länder abbrechen.
Im Jahr 2000 zum Beispiel hatte sich laut sueddeutsche.de eine Fläche so gross wie Jamaika gelöst. Zurzeit beobachten die Wissenschaftler den Wilkins-Schild im Nordwesten des Kontinents (siehe grosses Bild oben).
Dort schwamm einst Eis mit einer Fläche von ca. 16'000 Km2 (zur Erinnerung: Die Schweiz hat eine Fläche von 41'000 Km2) auf dem Wasser. Ein Drittel davon ist zerbröselt, ein weiteres Viertel wird nur durch einen kleinen Steg Eis festgehalten.
3'800 Quadratkilometer instabiles Eis
An der schmalsten Stelle ist der Steg nur noch 900 Meter breit, sagt Angelika Humbert von der Universität Münster und warnt, dass im schlimmsten Fall dort 3'800 Quadratkilometer Eis instabil werden, wenn es dort breche.
Bisher hiess es meist, die Temperaturen stiegen vor allem auf der antarktischen Halbinsel im Westen, die sich Feuerland entgegenstreckt; also in der Region, zu der auch das Wilkins-Schelf gehört.
Nach den neusten Studien muss aber davon ausgegangen werden, dass die globale Klimaerwärmung die Antarktis bereits als Ganzes erfasst hat.