Mega-Kunstraub: Zwei Bilder gefunden
Die gestohlenen Gemälde von Monet und van Gogh sind gestern aufgefunden worden. Die Bilder sind in tadellosem Zustand. Vom wertvollsten Bild der Bührle-Sammlung fehlt nach wie vor jede Spur.
Lukas Gloor, Direktor der Sammlung E. G. Bührle bestätigte in einer von der Polizei angesetzten Medienkonferenz, dass es sich um die am 10. Februar gestohlenen Bilder von Monet und van Gogh handelt. Die Bilder haben einen Wert von schätzungsweise 70 Millionen Franken. Gloor zeigte sich glücklich, dass zwei der vier gestohlenen Bilder zurück seien. Die Bilder waren nach wie vor durch eine Glasabdeckung geschützt und seien «in absolut tadellosem Zustand», sagte Gloor.
Nach den beiden anderen Bildern, darunter auch das weltberühmte Gemälde «Der Knabe mit der roten Weste» von Paul Cézanne (geschätzter Wert: 100 Millionen Franken), wird nach wie vor gefahndet. Ebenso nach den Tätern. Die Polizei interessiert sich dabei vor allem für die Insassen des weissen Opel Omegas, in denen die Bilder gestern sichergestellt worden sind. Die Polizei will auch herausfinden, wo der Wagen in den letzten Wochen war. Der Wagen wurde gestern auf dem öffentlichen Parkplatz neben der Klinik Burghölzli, nur 500 Meter Luftlinie von der Bührle-Stiftung entfernt, aufgefunden. Die Polizei hofft auf weitere Zeugenaussagen aus dem In- und Ausland, wie Sprecher Marco Cortesi an der Pressekonferenz sagte. Die Medienmitteilungen werden in französischer und englischer Sprache übersetzt.
Ob eine Lösegeldforderung eingegangen ist, wollte die Polizei nicht sagen.
Museumsdirektor Gloor zeigte sich an der Medienkonferenz tief beeindruckt von der Arbeit der Polizei. Gleichzeitig sehe er es aber als «grosse Gnade», dass die Bilder überhaupt wieder aufgetaucht seien.
Am weissen Opel Omega, dem mutmasslichen Auto der Kunsträuber, waren Zürcher Nummernschilder angebracht, die am 6. Februar im Kreis 10 in Zürich von einem roten Peugeot entwendet worden waren. Die Suche nach den drei Tätern läuft nach Angaben der Polizei weiter auf Hochtouren. «Der Erfolg motiviert uns», sagte Philipp Hotzenköcherle an der Medienkonferenz. Die nach dem Kunstraub eingesetzte Task-Force ermittle weiter.
Gestern Nachmittag, kurz vor 16 Uhr informierte der Parkplatzwächter der Klinik Burghölzli die Polizei über ein verdächtiges Auto, sagte Kommandant Philipp Hotzenköcherle. Das Auto sei danach «aufs Genaueste untersucht», die Spurensicherung «minutiös» durchgeführt worden.
$$VIDEO$$
(meg)