ÄgyptenJunger Chinese kritzelt auf Tempel von Luxor
Ein 14-jähriger Chinese hat im Tempel von Luxor ein antikes Steinrelief mit den Worten «Ding Jinhao war hier» verschandelt - und damit in China eine Debatte ausgelöst.

«Ding Jinhao war hier», ist auf dem 3500 Jahre alten Relief zu lesen. (Screenshot: weibo.com)
Am Freitag postete ein chinesischer Tourist auf der Social-Media-Plattform Weibo das Bild eines bekritzelten Steinreliefs im Tempel von Luxor. Der Mann schämte sich offenbar für die Aktion eines anderen Chinesen, der an der antiken Steinfigur die Schriftzeichen «Ding Jinhao war hier» eingraviert hatte. Zum Bild merkte der Tourist an: «Das ist mein traurigster Moment in Ägypten. Ich schäme mich so, dass ich am liebsten den Kopf in den Sand stecken würde. Ich entschuldigte mich beim Tourleiter.»
Die Reaktionen kamen schnell. Bald identifizierte die Netzgemeinde den Vandalen. Es handelt sich um einen 14-jährigen Mittelschüler aus Nanjing. Nachdem chinesische Blogger das schamlose Benehmen des Jungen angeprangert hatten, entschuldigten sich die Eltern in einem Interview mit «Modern Express» für den Vandalismus ihres Sohnes. Sie würden die Verantwortung für den Schaden übernehmen und den Sohn dafür bestrafen.
Doch die Empörung lässt kaum nach. «Das ist eine Schande für unser Land», schreiben Mitglieder der Community zum Vorfall und debattieren über das Verhalten chinesischer Touristen im Ausland. Das Foto mit dem Graffiti wurde inzwischen 90'000 Mal geteilt und hat über 18'000 Kommentare. Selbst Vizepremier Wang Yi hat das Verhalten seiner Landsleute ausserhalb der Grenzen jüngst als «unzivilisiert» angeprangert. Im vergangenen Jahr haben Chinesen 82 Millionen Reisen ins Ausland unternommen. (kle/sda)