Bauarbeiter rauchten auf dem Dach der Notre-Dame

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Grossbrand in ParisBauarbeiter rauchten auf dem Dach der Notre-Dame

Offenbar hielten sich Bauarbeiter nicht an das Rauchverbot. Die zuständige Gerüstbaufirma bestreitet jedoch einen Zusammenhang mit dem Notre-Dame-Feuer.

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Aus der Vogelperspektive ist zu sehen, wie das Dach der Kathedrale von Notre-Dame ausgebrannt ist.
Die russische Website «Gigarama» bietet ein 360-Grad-Bild, das mit einer Drohne aufgenommen wurde.
Der Brand war am 15. April 2019 im Dachstuhl der Kathedrale ausgebrochen und hatte sich rasend schnell über das gesamte Dach ausgebreitet.
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Aus der Vogelperspektive ist zu sehen, wie das Dach der Kathedrale von Notre-Dame ausgebrannt ist.

Screenshot Gigarama

Vor dem Grossbrand von Notre-Dame haben Arbeiter auf dem Dach der Pariser Kathedrale das strikte Rauchverbot missachtet. Das räumte die Gerüstbaufirma Le Bras Frères am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur AFP ein.

Einige ihrer Mitarbeiter hätten «sich ab und zu über das Verbot hinweggesetzt», erklärte die Firma. «Wir bedauern das.» Das Unternehmen bestritt aber einen Zusammenhang mit dem verheerenden Feuer.

Kompliziert, um vom Gerüst hinabzusteigen

Mitarbeiter der Firma hatten auf dem Dach der Kathedrale für Renovierungsarbeiten ein Gerüst um den gut 90 Meter hohen Spitzturm aufgestellt, der bei dem Brand einstürzte. Firmensprecher Marc Eskenazi warb um Verständnis für die Arbeiter, die das Rauchverbot missachtet hätten. Es sei «ein bisschen schwierig gewesen, von dem Gerüst hinabzusteigen, weil das Zeit braucht».

Der Sprecher des Unternehmens mit Sitz in Jarny bei Metz in Ostfrankreich betonte aber: «In keinem Fall kann ein schlecht ausgedrückter Zigarettenstummel Ursache des Brandes von Notre-Dame sein.» Ausserdem sei das Feuer im Inneren der Kathedrale entstanden, sagte Eskenazi.

Die Satire- und Investigativzeitung «Le Canard enchaîné» berichtet in ihrer aktuellen Ausgabe, die Ermittler gingen zudem der Hypothese eines Kurzschlusses bei den Elektromotoren der Aufzüge zu den Gerüsten nach. Firmensprecher Eskenazi schloss auch dies aus: Es habe «keinerlei Probleme» mit den Motoren gegeben, sagte er zu «Le Figaro». Ausserdem seien sie weit von dem Spitzturm entfernt gewesen, und das Feuer habe «im Inneren des Gebäudes» begonnen.

(kle/afp)

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