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Haus auf Meer gebautBitcoin-Händler droht Todesstrafe in Thailand

Die thailändische Marine wirft einem reichen Bitcoin-Händler vor, die Souveränität des Landes verletzt zu haben.

Ein Amerikaner hat vor der Küste Thailands ein Haus gebaut.
epa07513235 A handout photo made available by the Royal Thai Navy (RTN) shows an exterior view of a 'Seastead', a floating 'living platform' in the Andaman Sea, some 12 nautical miles off the coast of Phuket island, southern Thailand, 13 April 2019 (reissued 18 April 2019). According to media reports, Bitcoin entrepreneurs US national Chad Andrew Elwartowski and his Thai wife Supranee Thepdet, have gone into hiding as they fear that they may have to face death penalty after building a home on a platform in international waters close to Thailand's coast with the intent to set up a permanent outpost out of any state territories.  EPA/ROYAL THAI NAVY HANDOUT  HANDOUT EDITORIAL USE ONLY/NO SALES
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Ein Amerikaner hat vor der Küste Thailands ein Haus gebaut.

epa/Royal Thai Navy Handout

Ein reicher US-Investor muss in Thailand die Todesstrafe fürchten, weil er sich vor der Küste des südostasiatischen Landes ein Haus auf dem Meer gebaut hat. Die Marine wirft dem Bitcoin-Händler Chad Elwartowski und seiner thailändischen Freundin Supranee Thepdet vor, die Souveränität des Landes verletzt zu haben. Gegen das Paar wurde auf einer Polizeiwache in Phuket Anzeige erstattet, wie der Polizist Nikorn Somsuk am Mittwoch bestätigte. Die Polizei leitete Ermittlungen ein.

Soldaten der thailändischen Marine hätten auf dem Meer eine Betonplattform entdeckt, sagte Nikorn der Nachrichtenagentur AFP. Nach Angaben der Marine befand sich die Plattform zwölf Seemeilen vor der Küste und damit in thailändischen Hoheitsgewässern. Die Marine erklärte bei Facebook, das Paar habe vor dem Bau des schwimmenden Hauses «keine Genehmigung eingeholt».

13 Seemeilen vor der Küste

Nach Einschätzung der Marine verstösst der Bau der Plattform gegen Artikel 119 des thailändischen Strafgesetzbuchs. Sollten Elwartowski und Supranee auf dieser Grundlage angeklagt und schuldig gesprochen werden, droht ihnen als Höchststrafe die Todesstrafe.

Elwartowski sagte AFP, er habe Thailand nicht schaden, sondern nur seine Vorstellung von «Freiheit» ausleben wollen. «Mir gefällt die Idee, mit seinem Zuhause eine Wahl treffen zu können. Wenn dir nicht gefällt, wie deine Gemeinde geführt wird, schwimmst du einfach zu einer anderen», sagte Elwartowski, der als Softwareentwickler für das US-Militär gearbeitet hat und mit der virtuellen Währung Bitcoin reich geworden ist.

Seinen Angaben zufolge befindet sich seine Plattform 13 Seemeilen vor der Küste und damit ausserhalb der thailändischen Hoheitsgewässer. Das Paar gehört der Gruppe Ocean Builders an, die für den Bau fester Behausungen in internationalen Gewässern wirbt. Sie hatten erst kürzlich einen Aufruf gestartet, um 20 Interessenten zu finden, die rund um ihre Plattform vor Thailand weitere schwimmende Häuser errichten wollen. (afp)

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