Verliebter PolizistPolizei fahndet auf Insta nach «bezaubernder Frau»
Ein Polizist begegnet auf Streife in Berlin seiner Traumfrau. Danach leitete die deutsche Polizei eine Personenfahndung auf Instagram ein.
Dass Polizeicorps via Social Media nach Verbrechern fahnden, ist nichts Neues. Doch in Berlin nutzte die Polizei vergangene Woche ihre Instagram-Reichweite, um eine unbescholtene Frau aufzuspüren.
Die Gesuchte, die sich letzten Dienstag um 16.30 Uhr beim Berliner U-Bahnhof Hallesches Tor aufgehalten und dort einen Polizisten nach dem Weg gefragt hatte, solle sich bitte melden. Denn: Die Frau habe den Ordnungshüter verzaubert. Dies mit dem Lächeln, dass sie dem Uniformierten zum Abschied schenkte. «Jetzt sucht er dich – wir helfen», schrieben die Kollegen auf der Wache anschliessend in die Instagram-Story.
Amouröser Fahndungserfolg
Der Aufruf der Staatsgewalt hat sich im gesamten deutschsprachigen Raum verbreitet. Mit Erfolg: Zwei Damen fühlten sich von der Beschreibung angesprochen und meldeten sich bei der Berliner Polizei. «Wir haben die Kontaktdaten unserem Polizisten nun weitergeleitet», sagte eine Berliner Polizeisprecherin zu 20 Minuten. «Ob es sich bei einer der beiden Damen um die Gesuchte handelt, wissen wir jedoch nicht – unsere Polizeiarbeit haben wir mit dem Vermitteln beendet.»
Netter Liebesdienst oder Stalking?
Während sich Romantiker über den aussergewöhnlichen Liebesdienst der Polizei freuen, sind andere – ein eher grösserer Teil – verärgert: «Polizei Berlin – dein Freund und Stalker», schreibt so ein Kritiker auf Twitter. Andere werfen der Polizei im Internet vor, ihre Macht hier schlicht missbraucht zu haben.
Bei der Berliner Polizei weist man diese Stalking-Vorwürfe zurück: «Wir haben völlig anonym und nicht etwa mit einer Personenbeschreibung nach der Frau gesucht», sagt die Polizeisprecherin. Die Persönlichkeitsrechte habe man somit nicht verletzt. Zudem sei die Aktion eine eher einmalige Premiere. Bislang hätten sich nämlich immer nur verliebte Bürger gemeldet, die sich auf der Strasse in einen Beamten verguckt hätten. Solche Anfragen leite man dann jeweils intern weiter.
«Tinder» nur für Polizisten
Es scheint, als wäre die Parntnerwahl für Polizisten nicht ganz so einfach – oder besser gesagt: schwieriger als für andere.
In Deutschland gibt es deswegen eine Partnerbörsen eigens für Polizisten. Auf dem Portal Polizeisingles.de können einsame Ordnungshüter nach der grossen Liebe suchen. Im Beschrieb der Dating-Börse wird schnell klar, wieso diese Seite überhaupt nötig ist: Die speziellen Arbeitszeiten eines Polizeibeamten würden die Partnersuche erschweren. Überhaupt eine Beziehung mit einem Polizisten oder einem Beamten aus der Justiz zu führen, sei schwierig: «Die Familie und vor allem der Partner fürs Leben muss eine grosse Portion Verständnis mitbringen, wenn es auf der Streife, bei einem Demonstrations-Einsatz, im Gericht oder im Vollzug wieder früh los geht oder spät wird», schreiben die Inhaber.
Das Konzept aus Deutschland scheint ein Erfolg zu sein: Diverse ehemalige Singles scheinen ihren Partner gefunden zu haben. So versuchen auch immer wieder Nicht-Polizisten ihr Glück auf der Plattform. Denn: «Als Frau fühlt man sich hier sicher», schreibt eine Nutzerin.