Schweizer Zug entgleist im Dschungel

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MadagaskarSchweizer Zug entgleist im Dschungel

Ein Waadtländer Zugsabteil kippt mitten im Urwald von Madagaskar aus den Schienen. Eine Familie aus Genf hält das Abenteuer mit Selfies fest.

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Schnell noch ein Erinnerungsfoto mit dem Selfie-Stick: Ein Waadtländer Zug entgleist in Madagaskar, ein Familie aus Genf ist mit dabei.
Der Wagen aus Yverdon-Sainte-Croix (VD) entgleiste mitten im exotischen Dschungel.
Glück im Unglück. Beim Zwischenfall ist niemand verletzt worden.
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Schnell noch ein Erinnerungsfoto mit dem Selfie-Stick: Ein Waadtländer Zug entgleist in Madagaskar, ein Familie aus Genf ist mit dabei.

Leser-Reporter

Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erzählen. Das gilt besonders für eine Genfer Familie. Als Cathrine zusammen mit ihrem Sohn und ihrem Mann vor zwei Wochen durch Madagaskar reiste, stellte sie verblüfft fest, dass sie in einem Zug aus Yverdon-Sainte-Croix VD sass – 8500 Kilometer von der Heimat entfernt.

«Auf dem Tischchen im Abteil war noch der alte Fahrplan von Sainte-Croix nach Yverdon-les-Bain eingezeichnet», berichtet die Mutter. Auf der afrikanischen Insel Madagaskar verkehrt der ausrangierte Zugwaggon seit 11 Jahren durch die exotische Dschungellandschaft zwischen Fianarantsoa und Manakara. «Ich bin aufgestanden, um Fotos zu machen, als der Zug plötzlich stark rüttelte», schildert Cathrine gegenüber «20 Minutes» den Unfall. «Ich bin zurück auf den Sitz gefallen.»

Der Waggon kippte mitten auf der Strecke im Urwald aus den Schienen. Da der Zug nur langsam unterwegs war, ist niemand der zahlreichen Passagieren verletzt worden. Glücklicherweise ist das Abteil auf die Bergseite gekippt. «Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn der Wagen auf die andere Seite gefallen wäre», sagt Mutter Cathrine.

Selfies aus dem gekippten Zugsabteil

Für die Familie und hunderte andere Passagiere bedeutete das zunächst Endstation mitten im Dschungel. Die Einheimischen und Touristen nahmen die Situation aber gelassen. Cathrines Sohn nutzte die Gelegenheit, um aussergewöhnliche Selfies aus dem schrägen Zugsabteil zu knipsen.

Zusammen mit anderen Touristen liefen die drei los und erreichten nach einem dreistündigen Fussmarsch das nächste Dorf. Cathrine sieht das Unglück positiv: «Wir haben dadurch Landschaften gesehen, die wir vom Zug aus nicht gesehen hätten.»

Einheimische berichteten am nächsten Tag, dass der Zug zurück auf die Schienen gehievt wurde und wieder durch den Dschungel fährt.

Die Mirage lebt in der Ukraine weiter

Viele Transportunternehmen spenden oder verkaufen ihre ausrangierten Fahrzeuge ins Ausland. Das Tram Mirage wurde vor fünf Jahren von Zürich in die Ukraine verschenkt. Vier Fahrzeuge wurden in drei Etappen in die Stadt Vinnitsa transportiert. Dort sind sie noch einige Jahre im öffentlichen Verkehr unterwegs.

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