Basel«Sicherheit war ungenügend»
Nach dem dreisten Diamantenraub an der Baselworld sind sich die Experten einig: Die Steine tauchen nie mehr auf.
Seit Mittwoch wertet die Staatsanwaltschaft die Videoaufnahmen der Diamantenhalle an der Baselworld aus – mit einem ersten kleinen Erfolg: «Wir haben Teile der Tätergruppe auf den Bildern erkannt», sagt Kriminalkommissär Markus Melzl. Bereits wurde die Fahndung über Interpol eingeleitet. Für Experten steht aber fest: Die Sicherheit war ungenügend. «Die Vitrinen waren mit einfachem VSG-Glas geschützt – das ist kein Einbruchschutz», sagt Martin Winckel vom Internationalen Juwelier-Warndienst. Die Täter müssten Profis gewesen sein: Für den Diebstahl solch grosser Diamanten müsse man über den entsprechenden Background verfügen. «Die Täter müssen einer organisierten Gruppe wie Pink Panther angeschlossen sein, um die Ware verkaufen zu können», so Winckel.
Allerdings dürften die Diamanten in ihrer ursprünglichen Form unverkäuflich sein, weil sie zertifiziert sind. «Damit lässt sich die Identität eines Steins zu 99,9 Prozent bestimmen», sagt Daniel Nyfeler, Direktor des Gübelin Gem Lab. Gewicht, Schliff, Fluoreszenz – alles sei darin dokumentiert. «Meistens werden gestohlene Steine darum neu geschliffen oder in mehrere zerkleinert, auch wenn sie dabei an Wert verlieren», so Nyfeler. «Dann findet man die Steine nie wieder.» Oft erhalte der Diamant dann eine neue Expertise, lande wieder im Handel und bringe viel Geld ein. «Er hat ja fast nix gekostet», so Winckel. (dd/lha/20 Minuten)
Baselworld: Erneut mehr Besucher
Die Weltmesse für Uhren und Schmuck Baselworld hat dieses Jahr weiter Aufwind verspürt: 103 200 Besucher wurden insgesamt verzeichnet, 2,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Dies ist laut einer Medienmitteilung die zweitbeste Zahl in der Geschichte der Messe. Insgesamt 1892 Ausstellende aus 45 Ländern zeigten an der 39. Ausgabe ihre Kollektionen. Die Besucher sind aus über 100 Ländern zur Baselworld angereist.