Aquädukte behindern Bau von Parkhaus

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BaselAquädukte behindern Bau von Parkhaus

Der Bau des Kunstmuseum-Parkings in Basel ist wegen archäologischer Funde ins Stocken geraten. Bei den Grabungen kamen unter anderem Aquäduktbrücken zum Vorschein.

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Dort wo das Kunstmuseum-Parking unter dem St. Alban-Graben in Basel gebaut werden soll, wurden mehrere archäologische Funde gemacht.
Darunter zum Beispiel zwei Aquäduktbrücken, die im 13. Jahrhundert gebaut wurden. Sie überquerten den Stadtgraben, der zur inneren Stadtmauer gehörte und waren für die städtische Wasserversorgung des Spätmittelalters verantwortlich.
Über die Brücken wurde das Brauchwasser hinauf zu den Brunnen auf dem Münsterhügel geführt.
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Dort wo das Kunstmuseum-Parking unter dem St. Alban-Graben in Basel gebaut werden soll, wurden mehrere archäologische Funde gemacht.

Google Streetview/Anneka Dacres

«Aus verschiedenen Gründen» kommt es beim Bau des Parking Kunstmuseum in Basel zu Verzögerungen. Das gaben die Projektverantwortlichen am Mittwoch bekannt. Für jetzt geplante Gleis- und Strassenbauarbeiten müssten deshalb auf kommenden Frühling verschoben werden. Das Parking soll bis Ende 2021 fertig werden und 350 Abstellplätze in unmittelbarer Nähe zum Museum und der Basler Einkaufsmeile Freie Strasse bieten.

Als Gründe werden vorgängig nicht bekannte, stillgelegte Werkleitungen und Baukörper im Untergrund des St. Alban-Grabens angeführt. Aber auch archäologische Funde im Bereich des Kunstmuseums. Die Archäologische Bodenforschung begleitet die Arbeiten und ist seit Oktober 2018 etappenweise immer wieder vor Ort.

Neben römischen Siedlungsresten, kamen bisher mehrere jüdische Grabsteine, der mittelalterliche Stadtgraben sowie zwei kleine Aquäduktbrücken zum Vorschein. Die beiden Brücken, die im 13. Jahrhundert errichtet wurden, überquerten den Stadtgraben, der zur Inneren Stadtmauer gehörte. Sie waren für die städtische Wasserversorgung des Spätmittelalters verantwortlich und führten das Brauchwasser hinauf zu den Brunnen auf dem Münsterhügel.

Die Funde wurden in 3D für die Nachwelt festgehalten

Martina Vogel, die Kommunikationsverantwortliche des Bauprojekts, sagte auf Anfrage, die beiden Brücken seien bereits in einer massstabgetreuen Dokumentation und in 3D für die Nachwelt festgehalten worden. «Funde dieser Art müssen aber nach der Dokumentation zerstört werden, damit der Bau weitergehen kann», führt sie weiter aus.

Der Autoverkehr in Fahrrichtung Wettsteinbrücke bleibt wegen der Verzögerungen bis voraussichtlich Ende April 2020 gesperrt, ebenso die Velospur. In Fahrtrichtung Bahnhof SBB verläuft der Autoverkehr ungestört.

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