Basel«Leute sind geil auf Produkte aus ihrer Stadt»
Gin und andere trendige Destillate aus der Schweiz haben bereits ihren Weg in die Regale hiesiger Top-Bars gefunden. Am Swiss Craft Spirits Festival in Basel präsentiert sich die boomende Szene.
Im Windschatten des Craft-Beer-Booms spriessen in der Schweiz auch Produzenten von Hochprozentigem wie Pilze aus dem Boden. «Craft Spirit ist das neue Craft Beer», sagt Joe Nyfeler, Veranstalter des Swiss Craft Spirits Festivals, das am Donnerstag und Freitag zum dritten Mal auf dem Gundeldinger Feld stattfindet. In den Hallen der Launchlabs und des Werk 8, jener Bar, die erst Anfang Oktober in Berlin an den renommierten Mixology Bar Awards als beste Schweizer Bar ausgezeichnet wurde.
Über 20 Schweizer Produzenten präsentieren am Festival ihre Brände und Destillate. Das Angebot reicht von Gin über traditionelle Schweizer Obstbrände bis Wodka oder Ingwer-Schnaps. Gerade Trenddestillate wie Gin sind längst auch in gehobenen Schweizer Bars angekommen. Cocktails und anspruchsvolle Drinks sind wieder en vogue, die Szene blüht. Quasi im Gleichschritt steigt in den urbanen Zentren der Schweiz auf die Nachfrage nach lokalen Erzeugnissen. «Leute in Städten sind geil auf auf Produkte aus ihrer Stadt», sagt Markuss Engeler, Präsident des Vereins Basel Bartender.
Kein Fusel aus Schweizer Flaschen
Die Kundschaft, die sich für einen lokalen Gin oder regionalen Whisky begeistern lässt, legt Wert auf Qualität. «Mit Billigprodukten können die Schweizer Produzenten nicht konkurrieren», weiss Engeler, der selbst die Bar Zum Kuss führt. Müssen sie auch nicht. Produzenten wie Nginious aus Basel räumen teilweise Preise in Serie an internationalen Wettbewerben ab. Heimische Destillate erfüllen auch sensorisch hohe Ansprüche.
Am Craft Spirits Festival werden auch Workshops rund um die gebrannten Wasser veranstaltet. Ein Sensorik-Seminar und ein Cocktail-Kurs dürfen da nicht fehlen.