Eric Weber schleicht sich in Klassenzimmer ein

Aktualisiert

HausverbotEric Weber schleicht sich in Klassenzimmer ein

Der rechtsradikale Politquerulant Eric Weber hat sich in einer Basler Sekundarschule in ein Klassenzimmer geschlichen, um zu hören, was die «links-grünen Pseudolehrer» erzählen.

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Weber in Jubelpose vor dem Strafgericht Basel-Stadt, nachdem er am 1. Dezember 2014 wegen Wahlfälschung zu gemeinnütziger Arbeit verurteilt worden war. Jetzt trickst der Basler Politquerulant schon wieder.
Der Politquerulant schlich sich in ein Klassenzimmer der Sekundarschule Bäumlihof, um den Unterricht zu inspizieren. Es ging nicht lange und er flog auf. Das Erziehungsdepartement erteilte ihm in der Folge ein Hausverbot für die Schule.
Der rechtsradikale Politiker fällt immer wieder mit unlauteren Tricksereien auf. Seine Liste für die Nationalratswahlen füllte Weber mit zwei Seniorinnen, von denen mindestens eine keine Ahnung von ihrer Kandidatur hatte.
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Weber in Jubelpose vor dem Strafgericht Basel-Stadt, nachdem er am 1. Dezember 2014 wegen Wahlfälschung zu gemeinnütziger Arbeit verurteilt worden war. Jetzt trickst der Basler Politquerulant schon wieder.

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Mehrfache Wahlfälschung, Urkundenfälschung, Drohung, falscher Alarm, das Sündenregister von Eric Weber ist lang. Jetzt kommt noch ein Hausverbot in der Basler Sekundarschule Bäumlihof hinzu. Der bekannte Politquerulant schlich sich vergangene Woche in ein Klassenzimmer der Schule ein und verteilte Wahlkampf-Flyer in der Schule, wie die «Basler Zeitung» am Freitag berichtet.

Er habe eine Inspektion machen wollen, erklärte der Rechtsradikale der Zeitung. Er habe hören wollen, was die «links-grünen Pseudolehrer» so erzählen. Weber verschaffte sich mit einer Lüge Zugang zum Klassenzimmer. Der 56-Jährige behauptete, er sei der Vater einer Schülerin besagter Klasse. Der Lehrerin sei die Sache komisch vorgekommen. «Sie nahm Herrn Weber vor die Tür und forderte eine Erklärung. So flog die Sache auf», erklärt Simon Thiriet, Sprecher des Basler Erziehungsdepartements.

Weber streitet nichts ab. Er behauptet allerdings, Schüler hätten ihn gebeten, zu ihnen in die Schule zu kommen. Dort hätten sie sogar Selfies mit ihm gemacht. Seit dem Youtube-Video, auf dem er der Staatsanwaltschaft seinen blanken Hintern zeigte, sei er ein Star, behauptet Weber weiter. Als er aufgeflogen sei, sei er anstandslos gegangen. «Ich bin ja kein Querulant», erklärte er der BaZ.

Weber will noch mehr Schulen heimsuchen

Das Erziehungsdepartement hat dem rechtsradikalen Politiker ein Hausverbot für das Bäumlihofschulhaus erteilt. Bei einem wird es aber kaum bleiben. Weber kündigte an, in allen Basler Schulhäusern seine Wahlpropaganda zu verteilen. Er sei im Vorwahlkampf und müsse neue Wähler akquirieren, erklärte der Politquerulant der Zeitung. Im Oktober 2020 sind in Basel Grossratswahlen. Weber möchte wieder ins Kantonsparlament zurückkehren, aus dem er 2016 vorzeitig und freiwillig zurücktrat.

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