Familienvater (35) bringt Hollywood in die Schweiz

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Original-Requisiten und SchauspielerFamilienvater (35) bringt Hollywood in die Schweiz

Ob Filmstars oder Original-Requisiten vom Set – für den 35-jährigen Sammler Rinaldo Somaini aus Fulenbach SO gilt vor allem eines: Es muss authentisch sein.

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Rinaldo Somaini (35) spricht über seine Sammlung von Filmrequisiten und die Fantasy Basel. (Video: las)

Wer mit einem Hollywood-Schauspieler plaudern möchte oder eine Requisite vom Set seines Lieblingsfilms in der Hand halten will, ist bei Rinaldo Somaini an der richtigen Adresse. Der Familienvater aus Fulenbach SO sammelt seit 17 Jahren leidenschaftlich Originale und hat die nötigen Connections, um Leinwandstars in die Schweiz zu holen.

Hauptberuflich ist Somaini als Anwalt für die Industriellen Werke Basel (IWB) tätig. In die Event-Szene kam er, weil er seine Sammlung nicht für sich horten, sondern den Menschen zeigen wollte. «Dort, wo die Filme gemacht werden, gibt es viele Museen und Parks für solches Material», sagt er. In der Schweiz hingegen sei es für die meisten eine Ausnahme, Originale zu Gesicht zu bekommen. 2017 werden Somainis Stücke erstmals an der Fantasy Basel vom 29. April bis 1. Mai zu sehen sein.

Zuschlag auf Anhieb

Zuerst zeigte er seine Requisiten am Winterkino Langenthal. An diesem Event hält Somaini weiterhin fest. Als er 2012 auch einen Darsteller, der vor der Kamera eines der Kostüme trug, einladen wollte, gelang es auf Anhieb. «Kiran Shah hat sofort zugesagt. Er ist ein super Typ», erzählt er. Der 1,26 Meter grosse Shah ist als kleinster Stuntman der Welt bekannt und war schon Scale-Double der Hobbits in der «Der Herr der Ringe»-Trilogie und machte alle Stunts der Ewoks in «Star Wars: Die Rückkehr der Jedi-Ritter».

Für Somaini eröffnete sich damit eine neue Welt und er begann, regelmässig bekannte Filmgrössen in die Schweiz zu holen. 2013 gastierte Darth-Vader-Darsteller David Prowse persönlich bei ihm zu Hause, als der Schauspieler zu einem Event im Museum Altes Zeughaus in Solothurn geladen war. «Er sass immer auf dem gleichen Stuhl im Wohnzimmer. Seither nennen ihn meine Kinder den Darth-Vader-Stuhl», erinnert sich Somaini.

Der Weg zu Fantasy

Die Fantasy Basel beobachtet Somaini schon, seit es sie gibt. Für die diesjährige Ausgabe der Messe bot er den Veranstaltern an, mit ihnen zusammen zu arbeiten. Auch hier klappte es sofort. So wird Somaini nicht nur seine Requisiten ausstellen, sondern auch zusammen mit Schauspielern über sie referieren. Auch Kiran Shah wird zugegen sein.

Der Stuntman ist dabei in guter Gesellschaft: Unter den bereits angekündigten Stargästen sind Stephanie Silva, die in «Star Wars: Das Erwachen der Macht» die Puppen tanzen liess, und Hattie Gotobed, die – neben anderen Rollen – im HBO-Fantasy-Epos «Game of Thrones» die sterbende Ghita spielte.

Pragmatischer Umgang mit der Traumfabrik

Trotz seiner Nähe zu einer Branche, die nach den Sternen greift, bleibt Somaini bodenständig. «Es ist mein Hobby, aber ich bin Vater und kann nicht mein ganzes Familienbudget für Requisiten ausgeben», sagt er. So lasse er seine Sammlung nicht unkontrolliert wachsen, sondern verkaufe manche Objekte wieder und beschaffe mit dem Geld neue: «Ich will drei Ausstellungen im Jahr machen und kann nicht immer dasselbe zeigen.»

Von manchen Stücken will er sich aber nicht trennen. Dazu gehört auch sein erstes Original, ein Paddel, das beim Dreh von «Waterworld» verwendet wurde. Das handgefertige Schaumstoff-Teil ist gar vom Salzwasser angegriffen. Es sei ihm wichtig, dass es sich um Originale und nicht um Replikas handle. «Die Authentizität macht für mich das Hobby aus.» An dieser will Somaini die Besucher seiner Ausstellungen teilhaben lassen. So können diese durchaus mit den Requisiten hantieren und so am Charme des Filmemachens teilhaben.

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