BaselRekord-Fantasy mit 54'000 Besuchern
Es ist ein Besucherrekord. Die Veranstalter hatten mit rund 50'000 gerechnet, am Ende waren es mehr.
Die Fantasy Basel konnte bei ihrer fünften Ausgabe 54'000 Besucher verzeichnen, wie die Veranstalter am Sonntag, 5. Mai mitteilten. Das sind 2000 mehr als im vergangenen Jahr.
«Basel nimmt heute auf der Weltkarte der internationalen Comic Cons einen prominenten Platz ein», sagt Messeleiter Martin Schorno.
Die Fantasy Basel 2020 findet nächstes Jahr vom 21. bis zum 23. Mai statt.
Nicht nur verkleidet: Sie spielen ihre Charaktere
Am Cosplay Happening an der Fantasy Basel traten grossartige Cosplayer vor grossem Publikum gegeneinander an.
Das grosse Cosplay-Happening an der Fantasy Basel. (Video: las)
Am Samstagnachmittag kam es bei der Fantasy Basel zum grossen Cosplay-Showdown. Am Cosplay Happening rangen Künstler vor einer Jury und Tausenden Schaulustigen um den Sieg.
Die Trophäe, Gratiseintritt für die nächste Fantasy und eine Nähmaschine nahm Tania de Andrade mit nach Hause. Sie spielte einen weiblichen Mag'Har-Ork aus dem Online-Rollenspiel «World of Warcraft».
Fans feiern den internationalen «Star Wars»-Tag
Der 4. Mai ist für «Star Wars»-Fans ein Feiertag. Auf das Datum fällt er, weil auf Englisch «May the fourth» (Der vierte Mai) ähnlich klingt wie der ikonische Satz «May the Force (be with you)» (Möge die Macht mit dir sein). Entsprechend haben Fans den Tag am Samstag an der Fantasy Basel begangen.
Allen voran die Schweizer Garrison der 501. Legion. Sie ist mit Rund 50 Personen an der Fantasy Basel. Zwar kleiden sich die Mitglieder als Bösewichte, spenden aber die Erlöse aus ihren Auftritten für wohltätige Zwecke.

Florian Bösiger (34), Sprecher der Schweizer Garrison der 501. Legion, erklärt, was es mit der Organisation auf sich hat. (Bild: las)
«Die 501. Legion wurde 1997 von Albin Johnson in den USA gegründet. Die Schweizer Garrison ist mit 20 Jahren die älteste in Europa», erklärt Sprecher Florian Bösiger. Die Mitglieder seien aber nicht einfach Cosplayer. Sie seien Botschafter von «Star Wars» und würden die Popularität und die Leidenschaft dafür nutzen, um anderen Menschen zu helfen. «Wir haben im vergangenen Jahr etwa 6'000 Franken gesammelt. Weltweit schaffte die Legion 1,3 Millionen», so Bösiger.
Die Kostüme der 501. seien strikt reglementiert, erklärt er. Darum könne man sie nicht einfach kaufen, sondern müsse sie selber anfertigen. Jede Garrison habe dafür zuständige Spezialisten.
Hürden in der Schweiz
Den Helden in den bösen Kostümen haben es aber nicht einfach in der Schweiz: «Ich wünsche mir, dass wir auch zu Kindern in die Spitäler gehen könnten, um sie aufzuheitern», sagt Bösiger. In den USA oder in Asien funktioniere das bereits. Hierzulande klappe das aber noch nicht richtig. «Wir sind dennoch stets bemüht, zu helfen», sagt er.
Dabei könnten sie offizieller nicht sein. Die 501. Legion wurde sogar in den «Star Wars»-Kanon aufgenommen. Die Macher des Sci-Fi-Universums übernahmen den Namen der Einheit offiziell für die Elitetruppen von Bösewicht Darth Vader.
«Ich bin eine Krieger-Version der Prinzessin»
Dieses Wochenende findet in Basel die fünfte Ausgabe der Fantasy statt.
So geht es an der Fantasy zu und her. (Video: Keystone-SDA)
So cosplayt es an der fünften Fantasy Basel
Cosplay, ein zusammengesetztes Wort aus Costume (englisch für Kostüm) und Play (englisch für Spiel), beschreibt die Kunst, sich möglichst detailgetreu als fiktionaler Charakter zu verkleiden. Auch an der Fantasy Basel tummeln sich zahlreiche Cosplayer.
Danni (20) als Mad Moxxi («Borderlands»-Spiele)
Sechs Monate, so lange hat Danni (20) an ihrer Interpretation von der Game-Figur Mad Moxxi getüftelt: «Die letzten vier Wochen habe ich eigentlich jeden Abend daran gearbeitet. Der Aufwand lag dabei pro Abend zwischen einer halben Stunde für eine Kleinigkeit, und ganzen Nachtschichten», erinnert sich die 20-Jährige.
Cosplay ist Dannis grosses Hobby, sie selbst deklariert sich als grosser Fan der «Borderlands»-Spiele: «Es ist ein wahnsinnig cooles Spiel, ich mag den Stil der Figur Mad Moxxi, aber auch des Games insgesamt», sagt sie.
Swiss Spartan (31) als Master Chief John-117 («Halo»-Spiele)
«Ich spiele ‹Halo›, seit das erste Spiel der Serie auf der Xbox erschienen ist», sagt der 31-Jährige. Die Stunden, die er für die Fertigstellung der Mjolnir-Rüstung, die der Protagonist John-117 in den Spielen fast immer trägt, habe er nicht gezählt.
«Ich habe vor sechs Jahren angefangen und bin irgendwann fertig geworden», sagt er.
Maria (18) als Edward (Film «Edward mit den Scherenhänden»)
Marias (18) Motivation, sich für die Fantasy Basel als Filmfigur Edward in Schale zu werfen, rührt von ihrer Leidenschaft für den Film her: «Ich liebe den Film, die Figur, und die Art, wie der Film gemacht ist. Edward hat mich mit seiner Hilflosigkeit schon immer berührt», schwärmt die 18-Jährige.
Es ist bereits das dritte Mal, das Maria an der Fantasy in Basel ist. Allerdings ist es das erste Mal, dass sie als Cosplayerin teilnimmt: «Das Kostüm habe ich selber gemacht. Dafür habe ich vier Wochen lang täglich von elf Uhr Vormittags bis neun Uhr abends daran gesessen», erzählt sie. Die nötigen Skills hat sie sich dabei von den Nähkünsten ihrer Grossmutter abgeschaut.
Patrik (26) als Jon Snow (Serie «Game of Thrones»)
Nachdem Patrik (26) auf der Suche nach einem neuen Charakter war, den er verkörpern könnte, entschied er sich für einen der aktuell wohl populärsten Helden: «Früher habe ich mich immer für Deadpool entschieden. Jetzt wollte ich mal etwas Neues ausprobieren. Weil ich etwas ohne Maske machen wollte, und ich lange, schwarze Haare habe, habe ich mich für Jon Snow entschieden», so der Cosplayer.
Das Kostüm habe er zwar gekauft, jedoch habe er auch die eine oder andere Modifikation daran vorgenommen: «Weil die Kostümdesigner bei ‹Game of Thrones› auf Schafsfell von Ikea setzen, habe ich mir selber eins für mein Kostüm besorgt», erklärt der 26-Jährige. Auch das Schmieden der Brustplatte habe zehn bis 15 Stunden in Anspruch genommen.