«Damit wurden unsere Kunden gefährdet»

Aktualisiert

Attacke auf E-Scooter«Damit wurden unsere Kunden gefährdet»

In Basel wurden in der Nacht auf Mittwoch E-Scooter sabotiert, zum Teil wurden Bremskabel gekappt. Ein Anbieter zog seine Geräte prompt aus dem Verkehr.

von
obr
In Basel wurden in der Nacht auf Mittwoch, 11. Dezember 2019, E-Scooter sabotiert, zum Teil wurden Bremskabel gekappt.
Die Täter haben im Quartier offenbar flächendeckend agiert. Die Konsolen auf dem Lenker der Trottis wurden mit deckender Farbe übermalt. Auch die Bremskabel waren durchgetrennt – mit einem sauberen Schnitt.
«Ich benutze sie fast täglich. Dass sie böswillig beschädigt werden, habe ich heute das erste Mal gesehen», sagt die 20 Minuten-Leserin.
1 / 8

In Basel wurden in der Nacht auf Mittwoch, 11. Dezember 2019, E-Scooter sabotiert, zum Teil wurden Bremskabel gekappt.

Leser-Reporter

«Am Mittwochmorgen wollte ich für den Arbeitsweg einen E-Scooter nutzen. Aber alle, die ich nehmen wollte, waren kaputt», erzählt eine Leser-Reporterin. Im Unteren Kleinbasel hatten in der Nacht Unbekannte mehrere der Trottinette mit Elektroantrieb sabotiert. Die Täter haben im Quartier offenbar flächendeckend agiert.

Bilder der Leserin zeigen: Die Konsolen auf dem Lenker der Trottis wurden mit deckender Farbe übermalt. Der QR-Code war dadurch verdeckt, so dass ihr ein Scannen per Handy unmöglich war. Mehr noch: Auch die Bremskabel waren durchgetrennt – mit einem sauberen Schnitt. Die unbekannte Täterschaft ist also auch mit geeignetem Werkzeug auf die Leihtrottis losgegangen.

«Ich benutze sie fast täglich. Dass sie böswillig beschädigt werden, habe ich heute das erste Mal gesehen», sagt die 20 Minuten-Leserin.

User gefährdet

Zu Vandalismus an ihren Leih-Scootern äussern sich die Anbieter nur sehr zurückhaltend. «Dass die QR-Codes unserer Trottinette unbrauchbar gemacht werden, passiert ab und zu», sagt Daniel Scherrer, Pressesprecher des betroffenen Anbieters Circ. Bis zur Anfrage von 20 Minuten hatte das Unternehmen noch keine Kenntnis von der Attacke.

Viel schlimmer sei, dass im heute beobachteten Ereignis die Kunden gefährdet werden, indem Bremskabel durchschnitten wurden, so Scherrer weiter. «Das ist ein absolutes No-go.» Aufgrund der Anfrage von 20 Minuten leite Circ nun Nachforschungen ein. In einem ersten Schritt, kündete das Unternehmen an, alle Geräte im betroffenen Gebiet aus dem Verkehr zu ziehen. Gegebenenfalls würde man auch Strafanzeige einreichen.

Der ebenfalls betroffene Anbieter Bird hat im Laufe des Vormittags von den zerstörten Trottis im Matthäusquartier in Basel erfahren. «Grundsätzlich finden wir die mutwillige Zerstörung der Fahrzeuge unmöglich», so Geschäftsleiter Kemal Seven.

Trotti-Hasser verteilen Kleber

Die E-Scooter sind nicht bei allen beliebt. Kemal Seven erzählt, dass es sogar eine Community gibt, die gezielt Kleber an den Fahrzeugen anbringt. Auf denen heisst es: «good night scheiss trotti». Stecken womöglich militante Trotti-Gegner hinter der Attacke in Basel? «Diesbezüglich sammeln wir derzeit Beweise und werden demnächst Anzeige gegen Unbekannt erstatten», sagt Seven.

Deine Meinung zählt