BaselWisentkühe verendeten an tödlichem Schaf-Virus
Wegen eines von Schafen übertragenen Virus starben in den Langen Erlen zwei Wisentkühe. Nun stellt der Tierpark die Haltung von Walliser Landschafen ein.

Nach dem Tod von Wisentkühen mussten die Schafe aus dem Tierpark ausziehen.
Keystone/Georgios KefalasEine Wisentkuh starb bereits vor zwei Monaten am bösartigen Katarrhalfieber, wie der Tierpark Lange Erlen am Donnerstag mitteilte. Eine weitere Kuh sei Mitte November von ihren Leiden erlöst worden. Weil das Herpesvirus bei allen Walliser Landschafen nachgewiesen wurde, haben die Verantwortlichen aus Sorge um die Wisente und Hirsche entschieden, die Schafhaltung aufzugeben.
Die sieben Walliser Landschafe wurden am Mittwoch zu einem externen Halter gebracht. Die Wisent-Herde steht gemäss dem Tierpark-Leiter unter Beobachtung. Bislang sei das Virus bei keinem weiteren Tier festgestellt worden. Zwischen Ansteckung und Ausbruch der Krankheit können allerdings bis zu sechs Monate vergehen.
Via Sekrete übertragen
Übertragen wird das Virus via Sekrete, über direkten Kontakt oder via Wind und Wasser. Gemäss der Mitteilung ist der grösste Teil aller Schafherden in der Schweiz Herpes-positiv. Während Schafe in der Regel nicht erkrankten, sei die Sterblichkeit insbesondere bei angesteckten Rinderartigen wie Wisenten sehr hoch.
Wisente hält der Tierpark Lange Erlen erst seit 2015. Zuvor war für deren Haltung eine neue Anlage erstellt worden, die seit Sommer erweitert wird. Einst in Mitteleuropa verbreitet, sind die Bison-Verwandten heute vom Aussterben bedroht und leben nur noch in Restpopulationen zumeist in Osteuropa.
Im Tierpark Lange Erlen erhalten die Schafe ihr Sommer-Outfit.
Im Frühling lebten die seltenen Walliser Landschafe noch im Tierpark und wurden von einem Spezialisten geschoren. (sda)