Aufruf zur DemoKommt es zum grossen Silvester-Krawall?
Am 31. Dezember um 22 Uhr wollen Berner Linksextreme auf dem Bahnhofsplatz demonstrieren – und zwar gegen so ziemlich alles.
Auch die Berner Linksextremisten wollen Ende Jahr Bilanz ziehen. Dies mit einer grossen Demo auf dem Bahnhofsplatz. Zwei Stunden vor dem Jahreswechsel soll es soweit sein.
Mit dieser unbewilligten Kundgebung vom 31. Dezember wollen die Teilnehmer erneut gegen Vorfälle demonstrieren, die sich im vergangenen Jahr ereignet haben. «Wir wollen diese Nacht nutzen, um unsere Anliegen auf die Strasse zu tragen und dem Staat zeigen, dass wir uns von dieser Gewalt nicht unterkriegen lassen», heisst es im Online-Aufruf zur sogenannten Silvesterdemo.
Polizei behält Situation im Auge
Die Berner Polizei ist über dieses Vorhaben im Bild – die Kapo behält die Entwicklung rund um diese Silvesterdemo gemäss eigenen Angaben im Auge. «Wir werden den Aufruf in unsere Lagebeurteilung berücksichtigen», sagt Polizeisprecher Dominik Jäggi. In den letzten zwölf Monaten kam es in Bern mehrmals zu Aktionen aus dem linksextremen Lager, die schliesslich in Strassenschlachten mit der Polizei mündeten.
Was die Stadt Bern in den letzten Stunden des Jahres tatsächlich erwartet, ist derzeit aber unklar. Es ist erst bekannt, wieso die Berner Untergrund-Szene nochmals auf die Strasse will: Ihre geplante Silvesterdemo richtet sich etwa gegen die polizeiliche Auflösung der Hausbesetzungen an der Berner Brunnmattstrasse oder des Altersheims in Zollikofen. Auch wollen die Strippenzieher nochmals ihren Unmut wegen des neue Berner Polizeigesetzes, das anfangs Jahr vom Stimmvolk angenommen wurde, kundtun.
Ein Zeichen für den toten Kilian S.*
Zudem soll an der Silvesterdemo dem 20-jährigen Kilian S.* gedenkt werden, der vor genau einem Jahr auf der Berner Polizeiwache verstarb. Nach dem Tod des jungen Berners wurde nämlich Kritik am Handeln der Polizei laut; man habe den jungen Mann nicht richtig versorgt.
Doch nicht nur gegen lokale Brennpunkte richtet sich die Berner Silvesterdemo. Gegen die politischen Konflikte in Chile, Frankreich oder Griechenland und der Krieg rund um Rojava wollen die Linksextremen auf dem Bahnhofsplatz laufen. Auch gegen die Überwachung durch die Staatsorgane soll ein Zeichen gesetzt werden. Hierzu gab es bereits eine vorgängige Aktion: In der Stadt Bern wurden verschiedenen Statuen und Figuren Sturmmasken zur Vermummung übergezogen.
*Name der Redaktion bekannt