Handtaschen und Schuhe aus Frutiger Störleder

Aktualisiert

Luxus aus FischhautHandtaschen und Schuhe aus Frutiger Störleder

Ungewöhnliche Modeaccessoires aus Fischhaut: Eine Bernerin verwendet dafür Störe aus dem Tropenhaus Frutigen.

von
Patricia Shams

Dieser Fisch ist ein Multitalent: Die Störe des Tropenhauses Frutigen liefern nicht nur teuren Kaviar und landen als edle Fischfilets auf Schweizer Tellern – sie schmückt seit neustem auch Füsse und Handgelenke. Die Stör-Haut wird jetzt zu tren­digen Accessoires verarbeitet statt wie früher verbrannt.

Alles fing mit einer Uni-Arbeit an

Das Projekt nahm seinen ­Anfang, als Textildesign-Studentin Sabina Brägger (24) aus Neuenegg mit ihrer Bachelor-Arbeit über Abfall­produkte der Kaviarproduktion im Tropenhaus vorstellig wurde. Seither fertigt sie Uhrenarmbänder und Schuhe aus dem Fischleder.

Für eine grosse Handtasche braucht es die Haut von 15 Fischen. Wie in der SRF-Sendung «Eco» berichtete wird, kostet eine Tasche bis zu 2000 Franken. Die Mode kommt an: Zu Bräggers Kunden zählen eine Luzerner Uhren­firma und eine Berner Schuhdesignerin. Das Tropenhaus Frutigen lanciert ab Anfang November gar eine eigene Accessoire-Linie.

Neben der Fischhaut können auch die Schwimmblasen der Störe wieder­verwertet werden: «Daraus kann Leim oder hochwertige Künstlerfarbe hergestellt werden», so Marcel Baillods, Leiter des Tropenhauses Frutigen.

Ein teurer Fisch

Im Tropenhaus schwimmen seit 2005 sibirische Störe, derzeit wird der Bestand auf 60 000 Tiere ausgebaut. Heuer werden dort pro Jahr rund 90 Tonnen Störfleisch und 800 Kilo Kaviar produziert. Ein lukratives Geschäft: Eine 30-Gramm-Dose Kaviar kostet 144 Franken

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