Ideenpavillon auf der «Schütz» bereits besprayt

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Berner SchützenmattIdeenpavillon auf der «Schütz» bereits besprayt

Kaum einen Tag stand der Ideenpavillion auf der Schützenmatte - in der Nacht auf Freitag wurde er bereits von Unbekannten besprayt.

von
Albina Muhtari

Seit dem 4. September ist die Schützenmatte ein «Labor» - zumindest wenn es nach Meinung der städtischen Präsidialdirektion und des Stadtpanungsamts geht. Der leere Platz soll die Möglichkeit bieten, den Raum Schützenmatte neu zu gestalten. Denn bereits nächstes Jahr soll ein neues Nutzungskonzept für die «Schütz» vorgelegt werden. Dabei soll die Bevölkerung aktiv in die Planung mit einbezogen werden.

Diese Aufforderung haben sich Unbekannte zu Herzen genommen. Denn bereits in der darauffolgenden Nacht wurde der am Donnerstag aufgestellte Ideenpavillon mit den Worten «das soll Freiraum sein?» besprayt. Wer für den Schaden verantwortlich ist, ist noch nicht bekannt.

Bei der Stadt nimmt man die Sprayereien gelassen. Stadtpräsident Alexander Tschäppät: «Wir sind ein offenes Forum, wo alle ihre Meinung kundtun können. Dass es auf diese Weise sein musste, ist schade, aber schlussendlich ist jede Form von Meinung erwünscht.» Der Ideenpavillon ist mit Zetteln und Kreide ausgestattet, mit denen die Bevölkerung ihre Ideen am Holzbau anbringen kann. Dabei seien durchaus auch verrückte Vorschläge erwünscht: «Ob ein offener Platz wie auf der Allmend oder mobile Schiffscontainer, in denen verschiedene Aktivitäten angeboten werden - es wurden bereits mehrere kreative Lösungen eingereicht», sagt der Stadtpräsident.

Protest bereits vor dem Forum

Bereits vor der Eröffnung des viertätigen Forums hat die Vereinigung «RaumRaub» gegen das Projekt demonstriert. Grosse Teile der Schützenmatte wurden mit Parolen wie «Kein Bock auf euren Block!» besprayt. Auf ihrer Webseite werfen die Mitglider von «RaumRaub» den Forum-Veranstaltern vor, «Stadtaufwertung im Namen des Profits» betreiben zu wollen. Darin sei «für die meisten Menschen, die hier leben, kaum noch Platz». Stadtpräsident Tschäppät sieht das anders. Laut ihm soll der Platz einer breiteren Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. «Doch die Diskussion muss man auch mit denen führen, die denken, der Platz gehöre ihnen.» Bevor jedoch irgendetwas entschieden würde, käme es zur Abstimmung. «Es muss sich also niemand Sorgen machen, sich nicht zu Wort melden zu dürfen», so der Stapi.

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