Bern verteuert Parkplätze und führt Tempo 30 ein

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Klima-NotstandBern verteuert Parkplätze und führt Tempo 30 ein

Die Klimastreiks der Jugend zeigen Wirkung: Der Berner Gemeinderat plant Massnahmen, um die CO2-Emissionen auf dem Stadtgebiet zu reduzieren.

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Stapi Alec von Graffenried zur Klimadebatte und den neuen Massnahmen. (Video: KM/RC)

Achtungserfolg für die Klimajugend: Der Berner Gemeinderat stellte am Montag 22 zusätzliche Massnahmen vor, um die Reduktion der CO2-Emissionen auf dem Stadtgebiet zu beschleunigen.

«Ohne die Klimabewegung hätte die Stadt Bern den Klima-Notstand wohl nicht ausgerufen», sagte Franziska Teuscher am Montag vor den Medien. Deswegen sei sie froh, dass die Jugend auf die Strasse gehe und Massnahmen fordere. Auch der Berner Stapi Alec von Graffenried bedankt sich bei der Klimabewegung (siehe Video oben).

Genau wie die Demonstrationen der Klimastreik-Bewegung fand auch die Medienkoferenz im Berner Münster genau um fünf vor zwölf statt – ein klares Zeichen der Stadt Bern. «Wir meinen es ernst», bestätigt Stadtpräsident Alec von Graffenried. «Unser Klima ist in Not, es ist tatsächlich ‹fünf vor zwölf›.»

Genau wie die Demonstrationen der Klimastreik-Bewegung, fand am Monatg auch die stadtberner Medienkoferenz zur CO2-Reduktion um «fünf vor zwölf» statt. Die Pressekonferenz fand im Turmzimmer des Berner Münster statt.
«Ohne die Klimabewegung, hätte die Stadt Bern den Klimanotstand wohl nicht ausgerufen», sagte Gemeinderätin Franziska Teuscher.
Angestrebt wird unter anderem ein Flugreiseverbot für die ganze Stadtverwaltung. Auch sollen städtisch subventionierte Unternehmen zum CO2-armen Betrieb verpflichtet werden.
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Genau wie die Demonstrationen der Klimastreik-Bewegung, fand am Monatg auch die stadtberner Medienkoferenz zur CO2-Reduktion um «fünf vor zwölf» statt. Die Pressekonferenz fand im Turmzimmer des Berner Münster statt.

Maria Kafantaris

Teurere Parkplätze

Konkret soll bis im Jahr 2025 in der Stadt Bern die Zahl der privaten Parkplätze verkleinert und öffentliche Parkplätze deutlich teurer werden.

Flächendeckend Tempo 30

Auf den städtischen Strassen will der Gemeinderat bis zu diesem Zeitpunkt möglichst flächendeckend Tempo 30 einführen, da ein ruhiger und konstanter Verkehrsfluss zu weniger Treibstoffverbrauch führe.

Autofreie Innenstadt

Die Innenstadt soll langfristig komplett autofrei werden. Dafür müsse der öffentliche Verkehr entsprechend verbessert werden, heisst es im 28-seitigen Positionspapier. Öfters als bisher soll es autofreie Sonntage geben – diese sollen auch grossflächiger ausfallen als bisher.

Flugreiseverbot für Beamte

Angestrebt wird unter anderem ein Flugreiseverbot für die ganze Stadtverwaltung. Auch sollen städtisch subventionierte Unternehmen zum CO2-armen Betrieb verpflichtet werden.

Erste Massnahmen zeigen Wirkung

Die Stadt Bern hat laut Gemeinderat schon vor Jahren eine Reihe von Massnahmen beschlossen, um die städtische Energieversorgung und die Mobilität CO2-freundlicher umzubauen. Diese zeigten Wirkung: Die Pro-Kopf-Emissionen in Bern seien in den letzten acht Jahren um rund eine Tonne CO2 auf fünf Tonnen pro Kopf reduziert worden. Bei der Wärmeversorgung seien die Emissionen seit 2008 sogar um 28 Prozent zurückgegangen. Bei der Mobilität gibt es laut Ursula Wyss jedoch noch Handlungsbedarf.

Um die Reduktion der Emissionen zu beschleunigen, sind laut Gemeinderat zusätzliche Massnahmen notwendig. Die Stadtregierung erwartet von Bund und Kanton, dass auch sie konkrete Zwischenziele und Massnahmen ausarbeiten, um das Pariser Klimaabkommen zu erfüllen. Die CO2-Neutralität durch den Kauf von ausländischen Zertifikaten zu erkaufen, sei dabei keine Option.

Auf Gemeindeebene kommt nun der Stadtrat ins Spiel. Er wird am 6. Juni eine Klimadebatte führen und dabei über eine Reihe klimapolitischer Vorstösse entscheiden.

Das sagt Gemeinderätin Ursula Wyss zu den Massnahmen der Stadt Bern:

Die SP-Gemeinderätin im Interview zu den geplanten CO2-Massnahmen der Stadt Bern.

Video: km/rc

(rc/sda)

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