Berner Extremsportler will die «Ice Mile» schaffen

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1,6 Kilometer in eiskaltem WasserBerner Extremsportler will die «Ice Mile» schaffen

Der Berner Adrian Alejandro Wittwer (32) will als erster die Ice-Mile-Challenge in der Schweiz schwimmen. Ob er die Herausforderung schafft, zeigt sich diesen Samstag.

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Impressionen von Adrian Wittwer als Eisschwimmer. (Video: miw/ 20 Minuten)

Adrian Alejandro Wittwer aus Bolligen hat keine Angst vor Kälte: Als erster Schweizer will er nur in Badehosen und mit einer Schwimmboje ausgerüstet im eiskalten Aarewasser 1,6 Kilometer schwimmen. Dafür wird er rund 35 Minuten brauchen. Am 2. Februar stellt er sich im Berner Lorraine-Bad der Herausforderung. Dort wird er die Strecke im Becken zurücklegen. Das Spezielle: Zum ersten Mal wird dabei die sogenannte «Ice Mile» der International Ice Swimming Association in der Schweiz geschwommen.

Laut dem Reglement sind dies 1,6 Kilometer, die in einer Wassertemperatur von 5 Grad oder weniger bewältigt werden. Der Teilnehmer darf die Strecke nur in Badehosen, Schwimmkappe und -brille absolvieren. Als einzige Hilfe darf er eine Schwimmboje dabei haben. Jede geschwommene Meile wird im «IISA Ice Mile Record Book» aufgenommen.

Gut vorbereitet

Wieso tut er sich dies an? «Mir macht das Eisschwimmen unglaublich viel Spass», erzählt Wittwer gegenüber 20 Minuten. Seit knapp vier Jahren widmet er sich diesem Extrem-Sport. Er nahm an verschiedenen Wettkämpfen im Ausland teil, so etwa am Ice Swimming German Open oder bei der Weltmeisterschaft 2018 in Tallinn (Estland). «Mitte März werde ich in Murmansk (Russland) beim Ice Swimming World Championship 2019 vom Startblock springen», so der 32-Jährige.

Auf sein aktuelles Vorhaben vom kommenden Samstag hat er sich ebenfalls gut vorbereitet: Täglich trainiert Wittwer mindestens eine halbe Stunde mit der Schwimmboje in der Aare. Am Samstag wird dann auch ein Team, bestehend aus einem Arzt, der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft, Samariter und einem Kanufahrer, dabei sein.

Hände und Füsse schmerzen

Ein bisschen Lampenfieber hat der 32-Jährige schon: «Ich bin ein wenig nervös. Der Druck ist schon hoch. Aber ich bin gut vorbereitet.» Sein Körper habe die Bewegungsabläufe automatisiert und sei an die kalte Temperatur des Aarewassers gewohnt. Ganz schmerzfrei werde es aber wohl nicht: In Händen und Füssen fange es mit der Zeit an zu kribbeln – dies entwickele sich dann zu einem richtigen Schmerz. «Das Gefühl ist äusserst unangenehm. Vor allem dann, wenn auch noch die Wärme aus dem Kopf weicht», so der Sportler.

Eisschwimmen sei in der Schweiz noch nicht so bekannt. Dem möchte er entgegenwirken: «Die Sportart soll durch diese Veranstaltung bekannter werden». In der Schweiz werde es häufig belächelt. «Mein Ziel ist es, später den ersten Ice Swimming Verband der Schweiz zu gründen», gibt Wittwer bekannt.

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