Uhren-Baukasten macht Käufer zu Designern

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Crowdfunding-KampagneUhren-Baukasten macht Käufer zu Designern

Auf einer Crowdfunding-Plattform sammeln drei Bieler Geld, um Uhren-Kits zu produzieren. Damit soll jeder in der Lage sein, seine eigene, einzigartige Uhr herstellen zu können.

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Youtoube/NOCLOCK - The Hackable Watch

«Wir haben keine Uhr designt, sondern eine Erfahrung», sagt Richard-Emmanuel Eastes, Mitbegründer des Bieler Unternehmens Noclock. Gemeinsam mit Paul Junod, dem früheren Besitzer der Uhrenmarke Milus, und Swatch-Miterfinder Elmar Mock hat Eastes die Noclock-Uhr entwickelt.

Via Crowdfunding sammeln sie jetzt Geld, um Uhren-Kits produzieren und verkaufen zu können. In zwölf einfachen Schritten soll so jeder ein Uhrendesigner werden können. Der Kit besteht aus mehreren Basisteilen wie Zeiger, Motor und Gehäusering und dem nötigen Werkzeug. Eastes vergleicht sein Produkt mit dem bekannten Stocki von Knorr: «Wir liefern wie Knorr das Basisprodukt. Die Käufer können dann entweder die Basisuhr herstellen oder – was wir uns wünschen – diese nach Belieben verfeinern und abändern.»

Die Uhrenindustrie herausfordern

Das Ziel der drei Bieler ist es laut Eastes nicht, Geld zu verdienen: «Das wäre natürlich schön, aber wir wollen damit vor allem zum Denken anregen und die Uhrenindustrie auf den Kopf stellen.» Dies wollen sie auch dadurch erreichen, indem sie ihr Produkt als Open-Source jedem zur Verfügung stellen. «Wir wollten bewusst keine neue Uhrenmarke schaffen, sondern den Kunden die Möglichkeit geben, selbst ihre eigene Marke zu erfinden», sagt der Tüftler. Aus diesen Überlegungen ist auch der Name Noclock entstanden.

So sieht das Uhren-Kit von Nocklock aus, bevor daraus eine Uhr ensteht...
...und etwa so kann eine fertige Uhr aussehen.
Die verschiedenen Teile im Detail.
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So sieht das Uhren-Kit von Nocklock aus, bevor daraus eine Uhr ensteht...

zvg

Eastes ist Verfechter des Maker Movements. «Es geht dabei darum, mit Hilfe neuer Technik wie etwa einem 3D-Drucker Gegenstände neu zu erfinden», erklärt der ehemalige PH-Rektor. Die Kunden von Noclock würden mit dem Kauf des Kits Teil der Bewegung. Anstatt einer Armbanduhr könne man mit dem Baukasten auch eine Kuckucks- oder eine Standuhr anfertigen.

Perfektes Weihnachtsgeschenk

Das Uhren-Kit lassen Eastes und seine Mitbegründer teils hier herstellen. «Der Motor wird in der Schweiz produziert, der Rest wird von einer Schweizer Firma in China hergestellt», erklärt Eastes. Verläuft das Crowdfunding erfolgreich, soll pünktlich zum Weihnachtsgeschäft ausgeliefert werden können. Mit den Rückmeldungen der Käufer soll dann das Produkt verbessert werden und ein Investor an Bord geholt werden, damit die Noclock-Erfahrung weiterverbreitet werden kann.

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