Weihnachtsmarkt sammelt fleissig Follower

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Berner SternenmarktWeihnachtsmarkt sammelt fleissig Follower

Am Donnerstag eröffnet mit dem Sternenmarkt der vierte Weihnachtsmarkt in Bern. Nicht nur beim Angebot, auch in Sachen Werbung gehen die Betreiber neue Wege.

von
Benjamin Hostettler

Der Berner Sternenmarkt auf der kleinen Schanze in Bern. (pal)

Ein klassischer Weihnachtsmarkt: Das heisst jahrzehntelange Tradition, gemütlich durch die verschiedenen Stände schlendern, nach Weihnachtsgeschenken Ausschau halten und dabei altbekannte Weihnachtsmusik hören. Seit Ewigkeiten geniessen Weihnachtsmärkte eine hohe Beliebtheit und sind fest verankert in der hiesigen Kultur.

Auch im Zeitalter von sozialen Medien und des digitalen Wandels scheinen sich Weihnachtsmärkte nur wenig verändert zu haben. Bis jetzt: Diesen Donnerstag eröffnet in Bern der Sternenmarkt, mittlerweile der vierte Weihnachtsmarkt in der Bundesstadt. Auffallend dabei ist, wie aktiv das neue Projekt auf den sozialen Medien beworben wird. Dazu Gastronom und Initiant Tom Weingart: «Diese Möglichkeiten müssen unbedingt genutzt werden. Als neues Projekt ist es unabdingbar, auf solchen Plattformen präsent zu sein.»

«Wir sehen uns als Erlebnismarkt»

«Der Boutique-Weihnachtsmarkt auf der kleinen Schanze»: So bezeichnen die beiden 37-jährigen Initianten Tom Weingart und Markus Arnold ihr Projekt. Der Sternenmarkt umfasst 60 Holzhütten von lokalen Produktanbietern, Kunsthandwerk und Design. Für die Kulinarik sollen winterliche Spezialitäten und Delikatessen aus aller Welt sorgen.

Weingart bestätigt, dass sein Projekt nicht unbedingt den gängigen Klischees entsprechen wird. «Wir sehen uns als Erlebnismarkt. Einerseits bieten wir eine kulinarische Abdeckung, legen aber auch Wert auf Produkte und Design und bieten ein Kinderprogramm an.» Aussergewöhnlich ist auch die Resonanz in den sozialen Medien. Allein der Instagram-Account des Marktes hat bereits 1471 Follower, obwohl das Unternehmen neu ist und erst morgen Donnerstag eröffnen wird. Betreut werde das ganze Social Media von seiner Frau Tina , erzählt Tom Weingart.

«Publikum hat sich verändert»

Weihnachtsmärkte auf Social Media, Tradition und Moderne: Passt das zusammen? «Sehr wohl», sagt Creative Director Jeff Gerber von der Werbeagentur Komet. «Das Publikum der Weihnachtsmärkte hat sich verändert. Geht man zum Beispiel abends zum Glühweinstand beim Waisenhausplatz, sieht man die gleichen Leute wie am Gurtenfestival.»

Der Vorteil von Social Media sei, mit relativ wenig Aufwand viel zu erreichen, so Gerber. Die beiden Betreiber des Sternenmarktes sind 37 Jahre Jahre alt. Genau hier liege der entscheidende Punkt: «In vielen Bereichen sind aktuell jüngere Unternehmer beteiligt. Diese sind mit den sozialen Medien aufgewachsen und verfügen dementsprechend auch über das entsprechende Know-how.»

Neuer Weihnachtsmarkt wird begrüsst

Olivier Jaggy von der Berner Marktkommission, die den Weihnachtsmarkt auf dem Waisenhausplatz veranstaltet, unterstützt diese Aussage: «Uns fehlt die Zeit und auch das Know-how für Social-Media-Aktivitäten.» Mithilfe von eher klassischen Medien wie dem Flyer wolle man versuchen, auf den Markt aufmerksam zu machen.

Generell sei die Eröffnung eines neuen Weihnachtsmarkts in Bern zu begrüssen, so Jaggy. «Alles, was die Stadt Bern attraktiver macht, ist gut.»

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