«Der Panther hat doch Angst vor uns»

Aktualisiert

Ein Dorf mit Kater«Der Panther hat doch Angst vor uns»

Ein «Fasnachtswitz» entpuppt sich als bitterer Ernst: Der Panther von Kestenholz bleibt unauffindbar. Dennoch hält sich die Sorge bei der Bevölkerung in Grenzen.

Adrian Müller
Kestenholz
von
Adrian Müller
Kestenholz

Dem Panther auf der Spur: Revierförster Robert Käser führt an den Ort, wo er die Raubkatze gesehen hat, Marcel Tschan erklärt die Panther-Falle.

Vergangenen Freitag noch witzelten die Gäste des Restaurants Kastanienbaum in Kestenholz SO über die angebliche Panther-Sichtung von Revierförster Käser, der dem Raubtier in einem nahe gelegenen Waldstück über den Weg lief. «Das ist eine Geschichte für die Fasnachtszeitung», hiess es.

Vier Tage später ist den Einwohnern das Lachen vergangen: Der Panther hat sich sogar in Siedlungen vorgewagt. In der Nacht auf Montag lief die Raubkatze einer Bäckerin in Wolfwil SO vors Auto, sie konnte laut Marcel Tschan von der Abteilung Jagd und Fischerei des Kantons Solothurn eine exakte Beschreibung des Tiers abgeben. «Das Panther ist gleich hoch wie ein Labrador - nur ist er doppelt so lang», erklärte die Frau.

Auf dem Parkplatz der Post Wolfwil treffen wir Sibille Bachmann mit ihrem Windhund Vivir. «Ich habe schon ein mulmiges Gefühl, wenn ich nun mit dem Hund durch den Wald laufe.» Man wisse ja nie, wie sich eine Raubkatze im Fall der Fälle verhalte. Sie werde nun ihren Hund bestimmt nicht mehr von der Leine lassen.

Sorge hält sich in Grenzen

Andere Spaziergänger glauben zuerst an einen Witz: «Was ein Panther? Das kann ja nicht Ihr ernst sein.» Ob sich das Tier noch im Längwald an der Grenze zwischen Bern und Solothurn aufhält, ist derzeit nicht klar. Insgesamt sind bei der Polizei bis anhin vier verlässliche Panther-Meldungen eingegangen.

Die Sorge bei der Bevölkerung hält sich in Grenzen. «Der Panther hat doch mehr Angst vor uns als wir von ihm», bringt eine Passantin den Gemütszustand der Leute auf den Punkt.

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