Skandal-Künstler«Tötet Roger Köppel»
Im Strassenmagazin «Surprise» ist ein Gastbeitrag erschienen. Darin ruft der deutsch-schweizerische Philosoph Philipp Ruch zum Mord an Roger Köppel auf.

Künstlerische Freiheit oder geschmacklose Drohung? Inserat im aktuellen «Surprise».
«Tötet Roger Köppel! Roger Köppel tötet!», steht über einer kaputten Brille, wie der «Weltwoche»-Chef eine trägt. Die Aussage des Gastbeitrags in der aktuellen Sonderausgabe des Strassenmagazins «Surprise» scheint klar. Er ruft dazu auf, den SVP-Nationalratskandidat Roger Köppel umzubringen.
Verantwortlich ist der deutsch-schweizerische Skandalkünstler Philipp Ruch, Anführer der radikalen Gruppe «Zentrum für Politische Schönheit». Das Künstlerkollektiv hat in der Vergangenheit schon mehrfach mit skurrilen Aktionen zur Flüchtlingspolitik von sich reden gemacht. Unter anderem mit «Die Toten kommen», einer Aktion, bei der die Politkünstler die Leichen von Bootsflüchtlingen aus dem Mittelmeerraum nach Berlin überführten und dort auf Friedhöfen beisetzten.
Kunst statt Strafausspruch
Die Aktion «Tötet Roger Köppel» orientiere sich am Fall von Christoph Schlingensief. In den 1990er-Jahren rief der Künstler mehrfach zum Mord an Helmut Kohl auf. Schlingensief wurde von einem deutschen Richter freigesprochen, weil seine Aussagen einem künstlerische Kontext zuzuordnen seien, schreibt der «Tages-Anzeiger».
«Was darf man, was darf man nicht? Wo sind die Grenzen des guten Geschmacks? Wie geht die Schweiz mit Provokation um?» Laut den Verantwortlichen des Strassenmagazins sind mit dem Beitrag diese wichtigen moralischen Fragen aufgeworfen worden. Darum seien sie zum Schluss gekommen, dass der Beitrag von Ruch zulässig ist.