Passagierrückgang«SBB vermiesten Kunden das Zug-Fahren»
Erstmals verlieren die SBB Passagiere. Kein Wunder, meinen Pro Bahn und Verkehrsclub Schweiz. Höhere Preise, komplizierte Automaten und die Billettpflicht hätten die Kunden vergrault.

Der SBB laufen die Passagiere davon und steigen aufs Auto um.
Bahnfahrer kündigen der SBB ihre Liebe. Erstmals seit Einführung der Bahn 2000 erleben sie einen Passagierrückgang. Gemäss unveröffentlichten Zahlen beträgt dieser im letzten Jahr 1 bis 2 Prozent, wie die Zeitung «Sonntag» schreibt. Vor allem auf dem Land und im Fernverkehr sind die Menschen vermehrt aufs Auto umgestiegen.
Die SBB führen diese Entwicklung vor allem auf die Krise in der Tourismusbranche zurück. Für Pro-Bahn-Präsident Kurt Schreiber eine reine «Schutzbehauptung. Für ihn steht fest: «Der Bund und die SBB haben den Kunden das Bahnfahren vermiest.» Grund dafür seien übermässige Preiserhöhungen, komplizierte Automaten und die Einführung der Billetpflicht, bei deren Kontrolle die SBB laut Schreiber jegliche Kulanz vermissen lässt.
Augenmass bei künftigen Preiserhöhungen
In die gleiche Kerbe schlägt der Verkehrsclub Schweiz (VCS). «Die Preise sind gestiegen, der Service hat sich jedoch nicht verbessert, das goutieren die Bahnkunden nicht», so Sprecher Gerhard Tubandt. Die beiden Verbände fordern nun von SBB und Bund bei künftigen Preiserhöhungen wirklich Augenmass zu üben, um nicht noch mehr Kunden zu vergraulen.
Ob dies bei den SBB auf Gehör stossen wird, ist fraglich. Gemäss «Sonntag» könnte bereits im Dezember 2013 der nächste Aufschlag kommen.