Der Bär ist zurück in der Schweiz

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M25 im UnterengadinDer Bär ist zurück in der Schweiz

Letzte Nacht ist ein Bär durchs Münstertal in die Schweiz eingewandert. Beim Tier handelt es sich um das Männchen M25. Ein Zeuge fotografierte ihn an einem Strassenrand.

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In Graubünden treibt sich wieder ein Bär herum. Peter Balscheit (75) hat ihn heute Morgen im Unterengadin bei Zernez entdeckt. Er war in seinem Auto unterwegs, als er den Bären auf einer Mauer sitzen sah. «Ich hatte riesige Freude. Das ist so ein schönes Tier.»

Balscheit hielt an und fotografierte das Tier, der Bär sass ruhig da. Dann kam ein LKW und der Bär lief zügig zum Waldrand hin. «Dann drehte er sich um und schaute wieder runter zu mir. Es war herrlich. Angst hatte ich keine Sekunde», so der Mann aus Tschierv.

Sofort informierte Balscheit den Wildhüter. Dieser konnte den Bären dank einem Sender am Hals eindeutig identifizieren.

Es handelt sich um M25 – ein zweijähriges, männliches Jungtier. Das Tier war im Februar 2014 im Südtirol eingefangen und mit dem Sender versehen worden.

Selber verfolgen könne das Amt für Jagd die Bewegungen des Tieres noch nicht. Man warte noch auf die technischen Angaben von der italienischen Wildhut, um auf die Daten des Peilsenders zugreifen zu können. Die nötigen Informationen sollten aber noch am Freitag in Graubünden eintreffen.

Bekannt als Problembär

Dass der Bär bereits einen Sender trage, sei ein schlechtes Zeichen, erklärt Georg Brosi vom Bündner Amt für Jagd und Fischerei. Denn besendert würden vor allem Problembären. M25 sei im Südtirol allerdings «nur» als «Schafkiller» aufgefallen und weniger, weil er Häusern zu nahe gekommen sei. Wie sich das Grossraubtier in Graubünden verhalten werde, könne dennoch nicht vorausgesagt werden.

Das Unterengadin wird laut Brosi vom Auftauchen von Meister Petz nicht überrumpelt. In der Region hätten sich bereits mehrere Bären aufgehalten. Und die Landwirtschaft sei vom Amt für Jagd über den Besuch bereits informiert worden.

Der letzte Bär in Graubünden war M13. Das dreijährige Männchen wurde im Februar 2013 im Puschlav aus Sicherheitsgründen abgeschossen. Dass Tier kam Siedlungen immer wieder zu nahe und liess sich am Schluss selbst mit Gummischrot-Geschossen kaum noch vertreiben. (hal/sda)

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