Behörden warnen vor Fondue chinoise

Aktualisiert

Gefährliches FesttagsmahlBehörden warnen vor Fondue chinoise

Zwischen Weihnachten und Neujahr erkranken deutlich mehr Schweizer an Darminfektionen. Das St. Galler Amt für Verbraucherschutz warnt nun vor rohem Geflügelfleisch für Weihnachtsmenüs.

von
cho
Laut einer Studie nimmt das Risiko eines Darminfekts beim Konsum von Fondue chinoise um ein Vierfaches zu.

Laut einer Studie nimmt das Risiko eines Darminfekts beim Konsum von Fondue chinoise um ein Vierfaches zu.

Eine im Juli veröffentlichte Studie hatte die Ursache für den jeweils zwischen Weihnachten und Neujahr festgestellten Anstieg von Darminfektionen in der Schweiz aufgezeigt: Fondue chinoise.

In der Schweiz erkrankten jährlich zwischen 7000 bis 8000 Personen an einer Campylobacter-Infektion, informierte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) im Juli über eine neue Studie. Gemeint ist damit die am häufigsten durch Lebensmittel übertragene bakterielle Krankheit, die oft durch von Keimen verunreinigtes Pouletfleisch verursacht wird.

In der Schweiz wird jeweils um Weihnachten und Neujahr ein ungewöhnlicher Anstieg dieser schweren Darminfektionen festgestellt. Im Auftrag des BAG hatte das Schweizerische Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH) in Basel die Ursachen dafür untersucht.

Die Hälfte wegen Fondue chinoise

Das Ergebnis zeigte, dass etwa die Hälfte der Krankheitsfälle in dieser Zeit auf den Konsum von Fondue vhinoise zurückzuführen ist. Das Infektionsrisiko nehme beim Konsum um ein Vierfaches zu. Als zweite Ursache werden Auslandsaufenthalte während der Festtage genannt.

Die Forscher befragten für die Studie Personen, die zwischen Dezember 2012 und Februar 2013 an einer Campylobacter-Infektion erkrankt waren. Die Betroffenen hätten dabei die Infektion als schwere Erkrankung beschrieben, die im Durchschnitt sieben Tage gedauert habe, hiess es.

Amt für Verbraucherschutz warnt

Rechtzeitig vor Weihnachten und Silvester verweist nun das St. Galler Amt für Verbraucherschutz auf diese Studie und warnt auf seiner Homepage «vor ungenügend erhitztem Geflügelfleisch».

Geflügel sei zwar sicher, wenn sorgfältig damit umgegangen werde und die Hygienehinweise auf den Packungen befolgt würden, heisst es dort. Das sei aber nicht immer der Fall: Beispielsweise werde oft für das Salatrüsten und das Schneiden von rohem Geflügel ein und dasselbe Schneidebrett verwendet.

Gefahr bestehe auch, wenn bei Fondue chinoise oder Partygrill rohes Geflügel mit gekochtem Fleisch, mit Beilagen oder mit Saucen in Kontakt komme.

Das Amt rät davon ab, rohes Geflügelfleisch auf den Tisch zu stellen, sei es für Fondue chinoise, Mongolentopf oder Partygrill. «Wer kann sich schon einen gemütlichen Abend lang in fröhlicher Gesellschaft darauf konzentrieren, dass wirklich kein Tropfen Geflügelfleisch auf dem Teller oder in einen Saucentopf fällt?» heisst es in der Information. (cho/sda)

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