Lehrer alarmiertKinder verlernen wegen Computer die Handschrift
Das Schreiben per Hand kommt bei Schülern zu kurz – dies zeigt eine Befragung unter Lehrern. Die Folgen sind beunruhigend.
Kinder schreiben zu langsam, unleserlich und haben viel zu oft Krämpfe – so lauten die alarmierenden Ergebnisse einer Befragung aus Deutschland unter 2000 Lehrern. Das Schreiben per Hand komme in den Klassen zu kurz. Diese Entwicklung beunruhigt auch Schweizer Pädagogen, wie die «Schweiz am Wochenende» berichtet. «Schülerinnen und Schüler können heute tatsächlich nicht mehr so lange am Stück schreiben wie noch vor zehn Jahren», sagt Beat Zemp, Präsident des Schweizer Lehrerverbandes.
Dabei hat die Handschrift gewichtige Vorteile: Sie hilft beim Lernen und fördert Rechtschreibung, Verständnis und Lernleistung. Das gilt nicht nur für Kinder und Jugendliche. Studenten, die ihre Notizen per Hand festhalten, schneiden in der Regel besser ab als jene, die alles in einen Laptop eintippen.
Lehrer warnen
Die Handschrift hat grossen Einfluss auf das Gedächtnis. Das Schreiben hält das Gelernte motorisch fest. So lassen sich die Informationen später besser abrufen. «Wir brauchen wieder mehr Zeit, um den Kindern das Schreiben beizubringen», warnen daher nun Lehrer.
Seit 2014 empfehlen die Deutschschweizer Kantone die kinderfreundlichere Basisschrift, die effizienter ist und ohne Schnörkel auskommt. So schreiben Schweizer Schüler meist leserlich. Dennoch kämen manche motorischen Fähigkeiten noch immer zu kurz, so Zemp. Kinder sollten wieder mehr basteln, malen und kochen. Diese Tätigkeiten müssten gestärkt werden. Sie seien wichtig für die Entwicklung. (20 Minuten)