285 Tage VerspätungA-Post-Brief macht Umweg über Australien
Eigentlich hätte der Brief nur von Feusisberg nach Frick geschickt werden sollen. Die Post kann sich nicht erklären, wieso der Brief via Australien gesendet wurde.
Wenn man einen Brief per A-Post verschickt, hat man die Erwartung, dass dieser am nächsten Tag seine Destination erreicht. Dies dachte auch eine Familie aus Feusisberg, als sie im Mai 2018 den Mietvertrag für eine Ferienwohnung mit einer A-Post-Marke in einen Briefkasten einwarf. Adressiert war der Brief an den Vermieter der Wohnung, der in Frick, also rund 65 Kilometer Luftlinie von Feusisberg entfernt, wohnt.
Als der Brief aber auch einige Tage später noch nicht beim Vermieter eingetroffen war, die Familie die Anzahlung für die Wohnung aber bereits überwiesen hatten, wurde der Vermieter misstrauisch, wie die «Aargauer Zeitung» schreibt. Daher fragte er telefonisch nach und liess sich versichern, dass der Brief abgeschickt worden war. Zur Sicherheit stellte die Familie dem Vermieter aber nochmals eine Kopie des Mietvertrags zu und sicherte sich somit die Ferienwohnung.
285 Tage Verspätung
Damit war die Sache eigentlich vergessen. Bis zum 9. Februar 2019, als der Vermieter ein Couvert der «Post CH AG» erhielt. Darauf stand «unanbringliche Briefe» als Absender. Im Umschlag befand sich ein zweiter Brief, bei dem es sich zur Überraschung des Mieters um den Mietvertrag von vergangenem Mai handelte. Dieser war mit 285 Tagen Verspätung eingetroffen.
«Ich konnte kaum glauben, dass es der Brief doch noch zu mir geschafft hatte», sagt der Vermieter zur «Aargauer Zeitung». Überraschend war insbesondere, dass auf dem Umschlag die Ortschaft «Frick» von Hand durchgestrichen war und jemand «Australia» darauf geschrieben hatte. Bei der Post fragte der Vermieter nach, wie es zu einer solchen Verspätung hat kommen können.
Der Fall lasse sich leider nicht abschliessend klären, hiess es bei der Post. Wahrscheinlich habe ein Fehler beim Arbeitsablauf dafür gesorgt, dass der Brief via Australien geschickt wurde. Für die Umstände entschuldigte sich die Post beim Adressaten und wies darauf hin, dass die Post ihr Bestes gebe, Briefe und Pakete pünktlich auszuliefern.