Auto des Gotthard-Rasers für 4900 Fr versteigert

Aktualisiert

BMW wechselt BesitzerAuto des Gotthard-Rasers für 4900 Fr versteigert

Das Auto von Christian R., der mit 200 km/h über die A2 bretterte und im Gotthardtunnel überholte, hat einen neuen Besitzer. Schnell fahren will dieser nur in Deutschland.

D.M./tio.ch
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Ein 26-Jähriger hat das Auto des Gotthard-Rasers für 4900 Franken ersteigert.
Der BMW Z4 mit knapp 100'000 Kilometern aus dem Jahr 2003 wird im Netz auf rund 10'000 Franken geschätzt.
Der 26-jährige Käufer will es damit ruhiger angehen als der Vorbesitzer: «Wenn ich es ziehen lassen will, gehe ich nach Deutschland», sagt er.
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Ein 26-Jähriger hat das Auto des Gotthard-Rasers für 4900 Franken ersteigert.

D.Giordano

Nur gerade 4900 Franken musste der Käufer, ein 26-Jähriger aus Cresciano TI, für den BMW Z4 hinlegen. Er war in Begleitung seiner Mutter zur Versteigerung in der Werkstatt der Tessiner Kantonspolizei erschienen.

Dem Käufer gelang damit ein Schnäppchen: Ein Blick in die Autoportale zeigt, dass das Auto aus dem Jahr 2003 mit knapp 100'000 Kilometern im Netz auf rund 10'000 Franken geschätzt wird.

Der Deutsche Christian R.* war 2014 mit dem Auto mit 200 km/h über die A2 gebrettert. Im Gotthardtunnel hatte er zehnmal überholt. Erst vor dem Ceneri-Tunnel konnte ihn die Polizei mit einer Sperre aus dem Verkehr ziehen. Nachdem sein Auto konfisziert worden war, setzte R. seine Fahrt nach Como (I) mit einem Taxi fort – und prellte den Fahrer um die Fahrkosten.

Bei Haftantritt krankgemeldet

R. wurde 2017 von Tessiner Richtern zu 30 Monaten Gefängnis verurteilt, 18 davon auf Bewährung. Dem Prozess in Lugano blieb R. fern. Nach einem Ersuchen um Vollstreckung der Freiheitsstrafe des Schweizer Bundesamt für Justiz muss R. nun seine Strafe in Deutschland absitzen. Die dortigen Behörden haben dem Schweizer Ersuchen stattgegeben, wie der «Blick» berichtete. Zu seinem Haftantritt meldete sich R. allerdings krank.

Der neue Besitzer des BMW Z4 hat das Auto als Zweitwagen ersteigert. Auf Schweizer Strassen will er es ruhiger angehen als der Vorbesitzer: «Wenn ich Gas geben will, gehe ich nach Deutschland», sagt er.

*Name der Redaktion bekannt.

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