Die Grippe hält Kinderärzte auf Trab

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EpidemieDie Grippe hält Kinderärzte auf Trab

Die Grippewelle hat das Land fest im Griff. In Schweizer Kinderpraxen werden derzeit besonders viele kleine Patienten behandelt.

Camille Kündig
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Camille Kündig
«Wir sind schlicht überrollt worden», sagt  Petros Ioannou, Ärztlicher Leiter von Swiss Medi Kids. Die meisten Kinder wiesen klassische Grippesymptome auf, wie beispielsweise hohes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, so Ioannou.
Die Grippewelle hat die Schweiz derzeit im Griff.
Sie können es den Viren aber etwas schwerer machen. Mit den folgenden Tipps dürften das gelingen.
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«Wir sind schlicht überrollt worden», sagt Petros Ioannou, Ärztlicher Leiter von Swiss Medi Kids. Die meisten Kinder wiesen klassische Grippesymptome auf, wie beispielsweise hohes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, so Ioannou.

Keystone/Georgios Kefalas

Just eine Woche vor den Festtagen und deutlich früher als sonst hat die Grippewelle die Schweiz erfasst. Das bekommen nun die Kinderärzte deutlich zu spüren: Kinderarztpraxen des ganzen Landes behandeln derzeit scharenweise kleine Patienten gegen die Influenzaviren.

«Wir hatten über die Feiertage so viele Patienten wie noch nie», sagte Katja Berlinger, CEO von Swiss Medi Kids, zur Zeitung «Der Landbote». In den Kinder-Permanencen in Winterthur und Zürich seien bis zu 70 Patienten pro Tag betreut worden.

Petros Ioannou, Ärztlicher Leiter der Permanence, ergänzt: «Wir sind schlicht überrollt worden.» Die meisten Kinder wiesen klassische Grippesymptome auf wie beispielsweise hohes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen.

40 Patienten pro Tag

Auch im neu eröffneten Swiss Medi Kids Standort in Luzern sei die Patientenzahl derzeit eher hoch, sagt Ioannou zu 20 Minuten. «Wir hatten Tage mit bis zu 20 Patienten.»

Die Angestellten der Berner Kinderpraxis Localinomed hatten über die Festtage ebenfalls viel zu tun. «Ein Arzt musste im Schnitt 40 Patienten pro Tag behandeln», sagt Annette Carrard, Leitende Ärztin. Und: «Viele hatten Grippesymptome.» Dabei würden sich hauptsächlich chronisch kranke Kinder gegen die infektiöse Erkrankung impfen lassen, erzählt Carrard. Einige Gesunde ebenfalls. «Viele Kinder tun dies aber nicht.»

Virale Erkrankungen der Atemwege

Beim Universitäts-Kinderspital beider Basel wurden über die Feiertage circa 160 bis 200 Kinder und Jugendliche auf der Notfallstation behandelt, erzählt Sprecherin Deborah Wallrabenstein. «Diese litten allerdings eher weniger an der klassischen Influenza, sondern an viralen Erkrankungen der Atemwege.»

Ähnlich hält es sich in den Spitälern Schaffhausen. Hier konsultierten derzeit saisonbedingt mehr Kinder mit Erkältungskrankheiten, erzählt Sprecherin Lisa Dätwyler. «Es ist aber noch im Normalbereich.»

Mit Hygiene gegen die Viren

Die Tipps des BAG, um das Ansteckungsrisiko mit dem Grippevirus für sich und andere zu reduzieren.

- Waschen Sie sich regelmässig und gründlich die Hände mit Wasser und Seife.

- Halten Sie sich beim Niesen oder Husten ein Papiertaschentuch vor Mund und Nase.

- Entsorgen Sie Papiertaschentücher nach dem Gebrauch in einem Abfalleimer und waschen Sie sich danach die Hände.

- Wenn Sie kein Taschentuch zur Verfügung haben, husten oder niesen Sie in Ihre Armbeuge. Dies ist hygienischer, als die Hände vor den Mund zu halten. - Sollten Sie doch die Hände benutzen, waschen Sie diese gründlich mit Wasser und Seife.

(Quelle: BAG/«Tages-Anzeiger»)

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