Jeder vierte Schweizer ist ein Doppelbürger

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Zwei oder mehr PässeJeder vierte Schweizer ist ein Doppelbürger

Die Zahl der Doppelbürger wächst. Sie machen seltener eine Lehre, studieren häufiger und üben seltener ein politisches Amt aus als Schweizer Einfachbürger.

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«Bist du Schweizer oder Ausländer?» Ein wachsender Teil der Bevölkerung beantwortet diese Frage mit: «Weder noch, sondern beides!» Wie eine neue Studie der Eidgenössischen Migrationskommission (EKM) zeigt, haben Menschen zunehmend mehr als eine Nationalität.
Der Doppelbürgerstatus sei eine soziale Realität geworden, sagt EKM-Präsident Walter Leimgruber.
Jeder vierte Schweizer im In- und Ausland verfügt über mindestens eine weitere Staatsbürgerschaft.
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«Bist du Schweizer oder Ausländer?» Ein wachsender Teil der Bevölkerung beantwortet diese Frage mit: «Weder noch, sondern beides!» Wie eine neue Studie der Eidgenössischen Migrationskommission (EKM) zeigt, haben Menschen zunehmend mehr als eine Nationalität.

Keystone/Christian Beutler

«Bist du Schweizer oder Ausländer?» Ein wachsender Teil der Bevölkerung beantwortet diese Frage mit: «Weder noch.» Wie eine neue Studie der Eidgenössischen Migrationskommission (EKM) zeigt, haben Menschen zunehmend mehr als eine Nationalität. «Der Doppelbürgerstatus ist eine soziale Realität geworden», sagt EKM-Präsident Walter Leimgruber.

Hier die spannendsten Fakten aus der Studie:

Jeder vierte Schweizer im In- und Ausland verfügt über mindestens eine weitere Staatsbürgerschaft.

Die Gruppe der Schweizer Doppelbürger wächst anteilsmässig schneller als die der Einfachbürger oder der Ausländer.

Immer mehr Menschen erlangen die Doppelbürgerschaft durch Einbürgerung und Geburt. Die Anzahl und der Anteil Schweizer Doppelbürger durch Einbürgerung stiegen von 192 435 Personen (3,2 Prozent) im Jahr 2003 auf 579 141 Personen (8,2 Prozent) im Jahr 2016. Gleichzeitig nahmen die Anzahl und der Anteil Schweizer Doppelbürger durch Geburt von 84 688 Personen (0,8 Prozent) im Jahr 2003 auf 319 153 Personen (4,5 Prozent) im Jahr 2016 zu.

Weltweit akzeptieren immer mehr Staaten den Doppelbürgerstatus. Die Schweiz lässt die Doppelbürgerschaft für Schweizer Auswanderer wie auch für Einbürgerungswillige seit 1992 zu.

Das sind die Gründe für den Anstieg der Doppelbürgerschaft:

• Seit der Gleichstellung der Geschlechter im Bürgerrecht können auch Schweizerinnen ihr Bürgerrecht an ihre Kinder übertragen.

• Immer mehr Ehen in der Schweiz sind binational. Mehr als jede dritte Ehe wird zwischen einem Schweizer und einer ausländischen Person eingegangen.

• Schweizer können ihr Bürgerrecht an ihre Kinder übertragen, auch wenn diese ausserhalb des Staatsgebietes zur Welt kommen. Und dies ohne zeitliche Einschränkung.

• Der Doppelbürgerstatus wird zunehmend im nationalen und internationalen Recht akzeptiert.

Doppelbürger absolvieren seltener eine Berufslehre und studieren häufiger als Schweizer Einfachbürger. Doppelbürger haben aber auch ein wenig öfter nur einen obligatorischen Schulabschluss als Einfachbürger.

Doppelbürger sind leicht häufiger erwerbslos und seltener selbstständig tätig als Schweizer Einfachbürger.

Doppelbürger üben seltener eine ehrenamtliche Tätigkeit aus als Schweizer Einfachbürger

Doppelbürger sind seltener in einer politischen Partei und üben seltener ein politisches Amt aus als Schweizer Einfachbürger

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