Vermisste MariaLeser-Reporter wollen sie in Bern gesehen haben
Der Bericht über das Verschwinden der 13-jährigen Maria und ihres 40 Jahre älteren Liebhabers machte mehrere «20 Minuten»-Leser hellhörig. Sie wollen das Paar in Bern gesehen haben.

Leser-Reporter wollen die 13-jährige Maria und den 53-jährigen Berhard Haase in Bern gesehen haben.
«13-Jährige brennt mit pädophilem Politiker durch» – die Schlagzeile auf 20minuten.ch am Sonntagabend sprang zwei Usern aus der Region Bern direkt ins Auge. Unabhängig voneinander meldeten sie sich auf der Redaktion, denn sie sind sich sicher: Wir haben Maria und Bernhard Haase gesehen!
Die Szene, die uns Leser-Reporterin Franziska J. schildert, liegt schon zwei Wochen zurück: Sie war in Bern an der BEA-Ausstellung, wollte sich eigentlich eine Pferde-Show ansehen. Ein ungewöhnliches Paar vor ihr lenkte sie aber immer wieder vom Spektakel ab. «Da waren ein junges Mädchen und ein älterer Herr, sie sassen direkt vor uns», erzählt die Leser-Reporterin. «Der Herr legte der Jugendlichen immer wieder den Arm um die Schulter. Sie reagierte kaum. Zuerst dachte ich noch, es handle sich wohl um einen Vater und seine Tochter. Als er dann aber ihren Oberschenkel zu streicheln begann, wurde ich definitiv misstrauisch.» Der Vorfall beschäftigte Franziska J. so sehr, dass er ihr bei den Bildern auf 20minuten.ch sofort wieder in den Sinn kam. «Die beiden Besucher an der Pferde-Show kamen den Personen auf den Polizeibildern schon sehr nahe», hält sie fest.
Zärtlichkeiten in Berner Kaffeehaus
Auch eine andere Leser-Reporterin will die beiden Gesuchten gesehen haben – allerdings noch bevor Maria offiziell vermisst gemeldet wurde. Doch auch sie beteuert: «Ich bin mir ganz sicher, das Mädchen und den Politiker gesehen zu haben.» Ort des Geschehens war diesmal eine Filiale einer grossen Kaffeekette in Bern. «Die beiden sassen neben uns, es war eindeutig, dass es sich nicht um eine Vater-Tochter-Beziehung handelte», sagt die Bernerin. Die beiden hätten immer wieder Zärtlichkeiten ausgetauscht. Ihr Mitbewohner, der damals auch im Kaffeehaus war, sei am Sonntagabend mit dem Laptop zu ihr gestürmt und habe gesagt: «Schau dir das an!» Er habe die beiden sofort wiedererkannt – und sie habe ihm beipflichten müssen.
Bei der Kriminalpolizei Freiburg, die die Fahndung nach Maria und Bernhard Haase leitet, sind bis anhin noch keine Meldungen aus der Schweiz eingegangen. «Hinweise gab es bislang vor allem aus dem süddeutschen Raum», heisst es auf Anfrage. Aufgrund der Zeugenaussagen müsse nun aber abgeklärt werden, ob die Region Bern allenfalls in der Biographie von Bernhard Haase eine Rolle spielt – ob er beispielsweise einmal dort gearbeitet oder gelebt hat. Nach dem Ex-Politiker Haase wird europaweit gefahndet. Ihm wird sexueller Missbrauch und Kindesentführung vorgeworfen.
Der 53-Jährige soll die 13-jährige Maria in einem Chat kennengelernt haben und eine Liebesbeziehung mit ihr eingegangen sein. Anfang Mai brannten die beiden dann durch. Die Polizei geht davon aus, dass Maria sich freiwillig in seiner Gesellschaft befindet.