Norvin (9) hat Krebs und kann trotzdem lachen

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Neue KampagneNorvin (9) hat Krebs und kann trotzdem lachen

Eine neue Kampagne präsentiert die Geschichte von sieben jungen Patienten – und zeigt, wie Spital-Clowns ihr Schicksal erträglicher machen.

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Die Kampagne zeigt sieben junge Patienten und ihre Krankheitshintergründe. (Video: Helsana Versicherungen AG)

Kranke Kinder haben im Spital meist nicht viel zu lachen. Die Umgebung ist fremd, sie haben Schmerzen und ihre Eltern können nicht immer bei ihnen sein. Doch Spitalclowns sorgen dafür, dass der graue Alltag der schwerkranken Kinder etwas an Farbe und Fröhlichkeit gewinnt, wodurch die kleinen Patienten ihre Krankheit für kurze Zeit vergessen.

Wie es schwerkranken Kindern im Spital geht und wie sie auf die Clowns reagieren, zeigt die neue Kampagne «Helsana schenkt Kinderlachen», die damit die Stiftung Theodora und somit die Artisten unterstützt. Die Aktion läuft seit Montag. In den Videos werden die Geschichten und die Reaktionen von sieben jungen Patienten vorgestellt.

Vom Spitalclown überrascht

Ein Filmteam um den bekannten Schweizer Fotografen und Regisseur Marco Grob besuchte im August und September 2016 das Kinderspital Zürich und das Kantonsspital Aarau. Die Eltern und ihre Kinder seien im Vorfeld in Zusammenarbeit mit den beiden Spitälern von der Stiftung Theodora kontaktiert und über die geplante Kampagne und den Einsatz der Filme informiert worden, so Helsana-Sprecherin Dragana Glavic. «Während des ganzen Drehs waren die Eltern stets in der Nähe ihres Kindes. Danach haben sie die Filme gemeinsam mit ihrem Kind für die Kampagne freigegeben. Alle Beteiligten finden die Aktion wertvoll und stehen voll und ganz dahinter.»

Weiter erklärt Glavic: «Die meisten teilnehmenden Familien haben in der Vergangenheit von der Arbeit der Traumdoktoren profitiert und sich deshalb gerne bereiterklärt, bei der Aktion mitzumachen.» Vor der Kamera wurden die kleinen Patienten dann zu den Hintergründen ihres Spitalaufenthalts befragt. Während die Kinder von ihren Schmerzen und Ängsten erzählen, wurden sie völlig unerwartet von einem Spitalclown überrascht und zum Lachen gebracht. Die unverfälschten Reaktionen zeigen auf eindrückliche Art und Weise, was die Arbeit der Spitalclowns bewirkt.

«Traumdoktoren sind Helden»

In einem Background-Video äussert sich auch Regisseur und Fotograf Grob, der auch das Cover der Neu-Verfilmung von Stephen Kings «ES» gestaltet hat, dazu: «Das Ganze, was wir hier gemacht haben, ist nicht geskriptet. Wir haben mit richtigen Kindern gearbeitet.» Man müsse keine Kinder haben, um sich vorstellen zu können, was ein Spitalaufenthalt eines kranken Kindes für die Eltern und die Kinder selber bedeutet.

Weiter sagt Grob: «Die Art, wie die Kinder das ertragen, ist extrem berührend für mich. Ich will nur halb so taff sein wie diese Kinder.» Er sei dankbar, dass es Menschen wie die Traumdoktoren der Stiftung Theodora gebe, die für die kranken Kinder die Realität etwas erträglicher machten. Grob sagt: «Für mich sind das richtige Helden.»

Clips berühren User

Die Idee der Kampagne ist es, die Schweizer Bevölkerung dazu aufzurufen, sich ebenfalls für die Arbeit der Traumdoktoren einzusetzen, so Glavic. Sei dies durch das Teilen der Aktion unter den Hashtags #Kinderlachen, #Helsanabewegt und #StiftungTheodora oder mit einer Spende direkt an die Stiftung Theodora. «Die Geschichten der Kinder stossen auf Social Media auf grosse Resonanz und berühren viele User in allen Landesteilen», sagt Glavic.

Bisher wurde die Kampagne auf dem Youtube-Kanal von Helsana rund 50'000-mal angeschaut und auf Facebook rund 190'000-mal aufgerufen und rege geteilt.

Hier die einzelnen Geschichten:

• Valentina (10)

Eine neue Kampagne präsentiert die Geschichte von sieben jungen Patienten – und zeigt, wie Spital-Clowns ihr Schicksal erträglicher machen.

• Annalena (6)

Eine neue Kampagne präsentiert die Geschichte von sieben jungen Patienten – und zeigt, wie Spital-Clowns ihr Schicksal erträglicher machen.

• Giada (6)

Eine neue Kampagne präsentiert die Geschichte von sieben jungen Patienten – und zeigt, wie Spital-Clowns ihr Schicksal erträglicher machen

• Thibaut (8)

Eine neue Kampagne präsentiert die Geschichte von sieben jungen Patienten – und zeigt, wie Spital-Clowns ihr Schicksal erträglicher machen.

• Norvin (9)

Eine neue Kampagne präsentiert die Geschichte von sieben jungen Patienten – und zeigt, wie Spital-Clowns ihr Schicksal erträglicher machen.

• Paula (9)

Eine neue Kampagne präsentiert die Geschichte von sieben jungen Patienten – und zeigt, wie Spital-Clowns ihr Schicksal erträglicher machen

• Kim (13)

Eine neue Kampagne präsentiert die Geschichte von sieben jungen Patienten – und zeigt, wie Spital-Clowns ihr Schicksal erträglicher machen.

(alle Videos: Youtube/Helsana Versicherungen AG)

Lachen als Medizin

Wie sich Lachen auf die Genesung auswirkt und was das Engagement von Helsana und der Stiftung Theodora bewirken kann, erklärt der Psychologe und Humorforscher Willibald Ruch von der Universität Zürich.

«Über das Lachen hat man viel spekuliert in den letzten 2000 Jahren», sagt Ruch. «Mal war es etwas Gutes, mal etwas Schlechtes.» Doch die Forschung habe belegt, dass Stress und negative Emotionen für den Körper nicht gut sind. Man wisse, wie die Biochemie sich ändere. «Lachen ist in der Lage diesen Prozess zu unterbrechen», sagt Ruch. «Und von daher tut Lachen etwas Gutes.» Es gebe auch Forschung, die zeigt, dass Menschen in sehr belastenden Situationen zu Humor greifen, weil dieser dabei hilft, aktuelle Spannungen abzubauen.

Wiederum sei nicht belegt, was genau körperlich passiert. «Aber man weiss ganz genau, dass wenn Leute Humor verwenden, der Stresspegel danach geringer ist», so Ruch.

Bei einer Untersuchung, was denn Spitalclowns bewirken, habe man aber «zumindest für den psychologischen Teil schöne Effekte gesehen». «Die Freude kommt auf, das Lächeln ist echt», sagt Ruch. Eine Phase der frohen Stimmung werde erzeugt. Ob sich Lachen positiv auf die Genesung auswirkt beantwortet er so: «Lachen ist ein wichtiger Indikator für die Genesung. Man schafft ein generell besseres, emotionales Klima», so Ruch. «Vor dem Hintergrund kann man sich das vorstellen, jedoch fehlt noch schlüssige Forschung.»

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