Tödlicher Brand in SolothurnDrittes Kind erliegt im Spital seinen Verletzungen
Der Brand in Solothurn hat ein weiteres Todesopfer gefordert. Ein Kind erlag im Spital seinen Verletzungen.
Bei dem tödlichen Brand in Solothurn sind sieben Asylsuchende ums Leben gekommen. In den Flammen starben Mitglieder zweier Familien aus Eritrea und Äthiopien. Sie bewohnten im Brandobjekt je eine Wohnung. Sechs Personen starben noch im Haus. Am Mittwoch forderte der Brand ein weiteres Todesopfer: Ein eritreisches Kind im Schulalter erlag im Spital seinen schweren Verletzungen. Zwei weitere Kinder befinden sich nach wie vor im Spital.
Bei den Verstorbenen handelt es sich um vier erwachsene Personen im Alter zwischen 27 und 33 Jahren, ein Kleinkind sowie um zwei Kinder im Schulalter. Dies teilte die Kantonspolizei Solothurn am Dienstag mit.
Im Zusammenhang mit dem Brand ist die Frau, die am Montagnachmittag von der Polizei festgenommen wurde, wieder entlassen worden. Davor hat sie gestanden, im Bett geraucht zu haben. Die Solothurner Staatsanwaltschaft hat jedoch entschieden, keinen Antrag auf Untersuchungshaft zu stellen. «Es liegen keine Haftgründe vor», sagt Mediensprecherin Cony Zubler gegenüber TeleM1. Der Sachverhalt sei so weit geklärt. Die beschuldigte Person habe ausgesagt, im Bett geraucht zu haben. «Das deckt sich mit den derzeitigen Erkenntnissen der Brandermittler», so Zubler.
In der vom Brand betroffenen Liegenschaft habe der Kanton zwei Stockwerke für die Unterbringung von Asylsuchenden angemietet, sagte der Solothurner Stadtpräsident Kurt Fluri zur «Solothurner Zeitung». Einige Kinder seien in Solothurn in den Kindergarten gegangen.
«Haus müsste renoviert werden»
Françoise Kopf, Leiterin der Organisation IGA SOS Racisme Solothurn, betreut Asylsuchende, die in dem betroffenen Haus wohnen. Am Dienstag wollte sie sich ein Bild von der Lage machen. In einem Interview mit 20 Minuten gab sie an, dass das Haus ziemlich heruntergekommen sei. «Wer hier wohnen möchte, würde zuerst renovieren.» Auch sei das Haus zu belegt gewesen. So musste sich einmal eine sechsköpfige Familie zwei Zimmer teilen, wie Kopf weiter sagte. Ob es einen Brandmelder in dem Haus gab, weiss sie nicht: «Mir ist keiner aufgefallen.»
(Video: 20 Minuten)
Interview mit Françoise Kopf, Leiterin der Organisation IGA SOS Racisme Solothurn. (Quelle: Stefan Ehrbar/20 Minuten)
Die Verwaltung des Wohnhauses habe durch die Medien vom Brand erfahren. «Wir sprechen den Opfern, Verletzten und Angehörigen und deren Familien und auch den unversehrten Mietern unsere aufrichtige Anteilnahme aus», sagt Beatrice Wyss, Leiterin Liegenschaftsverwaltung bei der Sofida Immo AG. «Es tut uns sehr leid, was der Brand hier angerichtet hat. Wir denken an die Verstorbenen und wünschen den sich noch in Spitalpflege befindlichen Personen baldige und gute Genesung.»
Laut Wyss war das Haus auf dem aktuellen Stand der Technik und der Brandschutz entsprechend den Vorgaben der SGV als Brandschutzbehörde.
Gedenkfeier für die Opfer
Laut Stadtpräsident Fluri waren neun Personen dort angemeldet. Zur Brandzeit hielten sich aber 20 Personen im Gebäude auf, wie die Solothurner Kantonspolizei schon am Montag mitgeteilt hatte.
Die Stadt Solothurn plant eine Gedenkfeier für die Opfer. Zuerst müsse man aber wissen, welchen Glaubensgemeinschaften die Opfer angehörten, sagte Fluri weiter.