Kollision mit LKWSechs Schweizer bei Unfall in Schweden getötet
Bei einem Unfall mit einem Minibus sind in Schweden sechs Schweizer ums Leben gekommen. Sie waren auf der Rückreise aus den Ferien.
In der Nacht auf Samstag sind bei einem Unfall in Nordschweden sechs Schweizer ums Leben gekommen. Die Männer waren nach Informationen von «Aftonbladet» in einem Kleinbus unterwegs, als sie am frühen Morgen frontal mit einem Lastwagen kollidierten. Der Kleinbus wurde dabei offenbar in einen Graben geschleudert und so stark beschädigt, dass er für die Bergung der Opfer aufgeschnitten werden musste.
Ein siebter Insasse des Kleinbus überlebte leicht verletzt und ist ins Spital geflogen worden. Nach Informationen von 20 Minuten handelte es sich bei den Opfern um eine Gruppe von Männern im Alter zwischen 20 und 30 Jahren. Die meisten kommen aus dem Berner Oberland. Sie sollen auf dem Rückweg von ihren mehrwöchigen Ferien gewesen sein. Die jungen Männer wollten im Norden Polarlichter betrachten.
Eine Bekannte der fünf Männer sagt zu 20 Minuten: «Es ist extrem tragisch. Es ist ein grosser Verlust für das ganze Dorf.» Die jungen Männer seien sehr gut befreundet gewesen und hätten in Skandinavien eine Wohnung oder Hütte besessen. «Sie fuhren jeweils über Neujahr hinauf», sagt die Frau. Die Verunglückten seien durchschnittlich 25 Jahre alt gewesen. «Es ist tragisch, dass sie ausgerechnet am Weltcup-Wochenende hier in Adelboden sterben mussten», so die Frau.
«Die Überlebenden stehen unter schwerem Schock»
Maria Jakobssson, Sprecherin der schwedischen Polizei, sagt: «Die Familien sind benachrichtigt, aber die offizielle Identifizierung der Opfer ist noch nicht abgeschlossen». Die beiden Überlebenden seien unter schwerem Schock gestanden.
Die Verkehrsverhältnisse zum Unfallzeitpunkt seien schwierig gewesen. «Die Strasse war glatt, es war dunkel und der Wind blies in Orkanstärke», so Jakobsson. Der Fahrer der Eisenerzfirma, deren LKW am Unfall beteiligt war, sagte aus, der Minivan sei ihm auf der falschen Strassenseite entgegengekommen.
«Es ist eine echte Todeskurve»
Göran Lantto (55), der zusammen mit seiner Frau Eva (56) und zwei Kindern nur 900 Meter von der Unfallstelle entfernt wohnt, wurde in der Nacht durch das Geräusch eines Helikopters geweckt. Als er vom Unfall erfuhr, war er nicht überrascht. «Ich wusste sofort, dass es in dieser Kurve sein muss. Es ist eine echte Todeskurve», sagte er dem schwedischen Staatsfernsehen. Immer wieder würden Autos dort von der Strasse abkommen. «Hier kennt jeder diese Kurve und fährt sie mit 60 bis 70 Stundenkilometern.» Auswärtige dagegen würden die Tücken der Kurve nicht kennen und sich an die signalisierte Höchstgeschwindigkeit von 90 Stundenkilometern halten, so Göran Lantto. Die Anwohner erwarten vom schwedischen Verkehrsministerium, dass es endlich etwas unternehme, um die gefährliche Stelle sicherer zu machen. Inzwischen haben die Behörden angekündigt, die Stelle eingehend zu untersuchen.
Bundesrat Ignazio Cassis spricht sein Mitgefühl aus
»Das Eidgenössische Departement für Auswärtige Angelegenheiten (EDA) bestätigt den Unfall und die sechs Schweizer Todesopfer. «Wir nehmen mit grosser Betroffenheit vom schweren Autounfall Kenntnis», sagt Sprecherin Noémie Charton.
Das Regionale Konsularcenter stehe mit den Behörden in Kontakt und habe eine Mitarbeiterin in die Unfallregion entsandt. «Bundesrat Ignazio Cassis ist informiert und spricht den Angehörigen der Opfer und des Verletzten im Namen des Bundesrates sein tief empfundenes Mitgefühl aus.» Das EDA danke den schwedischen Behörden für ihre bisherige Unterstützung.
Der Unfall ereignet sich in der Nähe von Kiruna im Norden Schwedens.