Das sagt Guy Parmelin zum Deal mit Brasilien

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«Ein Meilenstein»Das sagt Guy Parmelin zum Deal mit Brasilien

Das Freihandelsabkommen mit den Mercosur-Staaten ist unter Dach und Fach – trotz den Amazonas-Bränden. Bundesrat Guy Parmelin begründete den Deal an einer Medienkonferenz.

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Der Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF), Bundesrat Guy Parmelin, bezeichnete das Abkommen mit den Mercosur-Staaten am Samstag als «einen Meilenstein».
Der WBF-Vorsteher hob vor allem die Vorteile der Schweizer Firmen gegenüber ihren Konkurrenten in der EU hervor.
Parmelin: «Das Abkommen erlaubt es unseren Unternehmen, mit ihren Konkurrenten gleichzuziehen.»
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Der Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF), Bundesrat Guy Parmelin, bezeichnete das Abkommen mit den Mercosur-Staaten am Samstag als «einen Meilenstein».

Keystone/Melanie Duchene

Frankreich und Irland kündigten am Freitag wegen den Amazonas-Bränden eine Blockade des Freihandelsabkommens mit den Mercosur-Staaten Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay an.

Der französische Präsident sei zu dem Schluss gekommen, dass der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro ihn über seine Umweltschutz-Absichten «belogen» habe, sagte ein hochrangiger Mitarbeiter von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. «Unter diesen Umständen lehnt Frankreich das Mercosur-Abkommen in seiner jetzigen Form ab», hiess es.

Am gleichen Tag wurde bekannt, dass die Efta-Länder Schweiz, Norwegen, Island und Liechtenstein sich trotzdem mit dem südamerikanischen Handelsblock über den Freihandelsdeal geeinigt haben. Mit dem Abkommen können Waren ohne Zölle zwischen der Schweiz und den Mercosur-Ländern ausgetauscht werden.

«Ein Meilenstein»

Der Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF), Bundesrat Guy Parmelin, begründete den Deal am Samstag an einer Medienkonferenz und bezeichnete ihn als «einen Meilenstein». Dadurch könne das Handelsnetzwerk in der Schweiz stabilisiert und gestärkt werden.

Für die Schweiz sei dieses Abkommen von ausserordentlicher Bedeutung, sagte der Bundesrat. Es eröffne dem Land einen Markt mit 260 Millionen Einwohnern. «Das bedeutet ein enormes Potenzial für die Firmen unseres Landes.»

Der WBF-Vorsteher hob vor allem die Vorteile der Schweizer Firmen gegenüber ihren Konkurrenten in der EU hervor. «Das Abkommen erlaubt es unseren Unternehmen, mit ihren Konkurrenten gleichzuziehen.» Die Schweiz habe mit dem Abkommen einen grossen Schritt gemacht, um diese Diskriminierung zu verringern.

«Nehmen Waldbrände sehr ernst»

Die Schweiz erhalte durch das Abkommen die Chance, ihr eigenes Handelsnetzwerk auszubauen. «Exporteure brauchen zuverlässige Rahmenbedingungen, um sich auf den unruhigen Weltmärkten zu behaupten.» Man habe bei den Verhandlungen besonders auf die Interessen der Landwirtschaft und das geistiges Eigentum geachtet.

Zu den Waldbränden in Brasilien sagte der Bundesrat. «Wir nehmen diese sehr ernst.» Die Schweiz beteilige sich an den internationalen Diskussionen zu dieser Naturkatastrophe. Das WBF betonte zudem, dass die Schweiz keine Produkte aus Regionen beziehe, die derzeit in Flammen stehen.

(rab/sda)

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