Wärmste Weihnachten des Jahrtausends

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Alles verkehrtWärmste Weihnachten des Jahrtausends

Das Wetter kurz vor Weihnachten spielt verrückt. Nach einer stürmischen, nassen Nacht steigen die Temperaturen stark an. In den Föhntälern wirds bis 18 Grad warm. Auch an Heiligabend bleibts frühlingshaft.

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Kurz vor Weihnachten hat eine Warmfront in der Nacht auf Sonntag der Schweiz stürmische Winde und viel Niederschlag beschert. In den Bergen wurden sogar Böen mit Orkanstärke registriert.

Der Spitzenwert lag bei 140 km/h und wurde auf dem Crap Masegn in der Nähe von Flims GR gemessen, wie MeteoNews am Sonntagmorgen mitteilte. Auf dem Säntis in der Ostschweiz wurden Windspitzen von 137 km/h aufgezeichnet, auf dem Jungfraujoch im Berner Oberland solche von 122 km/h, und auf dem Pilatus und dem Titlis in der Innerschweiz Spitzenwerte von je 121 km/h.

Weitverbreitet zwitscherten Vögel laut ihre Freude über das warme Wetter in die Welt hinaus. Daunenjacken und Wollmützen blieben am Sonntag vielerorts im Schrank. In Basel zeigte das Thermometer am frühen Nachmittag fast 15 Grad an. In Genf, Bern und Zürich verzeichnete MeteoSchweiz über 12 Grad, und auch in Adelboden im Berner Oberland überschritt das Quecksilber die 10-Grad-Grenze.

Viel Neuschnee im Wallis

Die Front bescherte weiten Teilen der Schweiz jedoch auch umfangreiche Niederschlagsmengen, die bis in grössere Höhen in Form von Regen fielen. Die Niederschlagsgrenze stieg im Verlaufe der der Nacht auf 2000 Meter über Meer. Am meisten Niederschlag ging im Säntis-Gebiet nieder, wo innerhalb von 24 Stunden 64 Liter pro Quadratmeter fielen.

Nur im geschützten Wallis und Graubünden schneite es bis ins Tal, wie der Wetterdienst Meteomedia mitteilte. Im Obergoms gab es bis zu 40 Zentimeter Neuschnee.

So warm wars seit 2001 nie

Am Sonntag und am Tag von Heiligabend ist nun Föhn angesagt. Im Mittelland steigen die Temperaturen auf frühlingshafte 16 Grad an, in den Föhntälern rechnen die Meteorologen sogar mit bis zu 22 Grad. Das warme Wetter dürfte auch am 25. Dezember noch anhalten.

Wie Ivo Sonderegger von MeteoNews gegenüber 20 Minuten Online erklärt, war es an Heiligabend seit 2001 noch nie so warm. In der Region Zürich kletterte das Thermometer zuletzt 2002 auf 10 Grad. 2004 waren es knapp 9 Grad. Ebenfalls ziemlich warm war es im letzten Jahr mit maximal 6,7 Grad. 2007 hingegen musste man sich bei minus 3,1 Grad warm anziehen.

Auch die extrem hohen Temperaturen, die für einige Alpentäler erwartet werden, stellen laut Sonderegger eine Ausnahme dar. Nur einmal seit der Jahrtausendwende trieb der Föhn das Thermometer bisher über 10 Grad: 2009, als der Frühling mit 17,8 Grad schon mal seine verfrühten Grüsse schickte. (hhs/sda)

Rhein hat Hochwasser

Der Regen hat im Rhein zu Hochwasser geführt. In Basel lag der Rheinpegel am Sonntagnachmittag bei 813 Zentimetern – 23 Zentimeter über der Hochwassermarke. Deshalb wurde der Fluss für die Grossschifffahrt zwischen Basel und Birsfelden sowie für den Fährbetrieb und die Kleinschifffahrt gesperrt. Weiter rheinabwärts ist die Lage noch nicht kritisch. Für den Hochrhein unterhalb des Aare-Zuflusses gilt gemäss Naturgefahrenbulletin des Bundes die Gefahrenstufe zwei, also mässige Hochwassergefahr. Dieselbe Gefahrenstufe gilt für die Aare unterhalb des Bielersees sowie generell für die Gewässer im Jura, im Mittelland und in den zentralen und östlichen Voralpen. (SDA)

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