Zu jung, bedrängt, verlassen«Darum haben wir abgetrieben»
Warum treiben Frauen ab, und wie geht es ihnen danach? 20 Minuten geht in einer Serie diesen Fragen nach.
Für die einen Frauen ist es der schönste Moment im Leben, wenn auf dem Schwangerschaftstest ein zweiter Strich erscheint. Für andere bricht eine Welt zusammen.
10'015 Frauen entschieden sich 2017 in der Schweiz für eine Abtreibung. 500 Schwangerschaftsabbrüche gab es nach der 12. Woche, 103 nach der 17. Woche und 41 nach der 21. Woche. Bis zur 12. Schwangerschaftswoche liegt der Entscheid für eine Abtreibung in der Schweiz bei der Frau. Ab der 13. Woche muss ein Arzt eine medizinische oder sozial-medizinische Notsituation feststellen, um die Abtreibung zu erlauben. Wenn Frauen spät abtreiben lassen, gilt die «schwere seelische Notlage der Frau» als häufigster Indikator.
Warum entscheiden sich Frauen für eine Abtreibung? Und wie geht es ihnen nach dieser Entscheidung? Auf einen Aufruf von 20 Minuten meldeten sich über 250 Frauen. Sie haben abgetrieben, weil sie sich zu jung für ein Kind fühlten, den falschen Partner hatten, ihre Mutter sie dazu drängte, weil sie vergewaltigt wurden oder ihr Kind eine Behinderung hatte. Manche der Frauen bereuen die Abtreibung, andere nicht.
Keine der kontaktierten Frauen wollte ihre Geschichte mit ihrem richtigen Namen oder gar mit Bild erzählen. Entweder weil sie niemandem von der Abtreibung erzählt hatten oder weil sie negative Reaktionen aus dem Umfeld befürchten. Das zeigt, dass Abtreibung in unserer Gesellschaft noch immer ein Tabuthema ist.
Abtreibungs-Serie
Warum entscheiden sich Frauen für eine Abtreibung? Und wie geht es ihnen nach dieser Entscheidung? In einer Serie geht 20 Minuten dieser Frage nach.
1. «Darum haben wir abgetrieben»
2. «Wir wollten kein Down Syndrom-Kind»
3. «Ich wurde mit 15 vergewaltigt und trieb ab»
4. «Wir hätten Quinn fast abgetrieben»